Nachrichten zu unserer Arbeit -

© Initiative Lieferkettengesetz

Die Bundesregierung muss deutsche Unternehmen gesetzlich zur weltweiten Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards verpflichten. Das fordert ein breites Bündnis aus 64 zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter auch FEMNET und das CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung, anlässlich des siebten Jahrestages der verheerenden Brandkatastrophe in der Textilfabrik Ali Enterprises in Pakistan.

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Berlin / Bonn. Die heutige Vorstellung des neuen Textil-Siegels „Grüner Knopf“ durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) nutzt die Zivilgesellschaft im Textilbündnis zu einer kritischen Standortbestimmung. Die zivilgesellschaftlichen Bündnis-Mitglieder kritisieren, dass der Grüne Knopf genauso wie das Textilbündnis nur eine freiwillige Maßnahme ist. Dringend notwendig sei aber ein Gesetz, das Sorgfaltspflichten in Bezug auf Menschenrechte, Umwelt und Korruptionsvermeidung für alle Unternehmen verbindlich regelt. Dieses Gesetz müsse die Basis für soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit bilden. Freiwillige Maßnahmen wie der Grüne Knopf und ein verbessertes Textilbündnis könnten darauf aufbauen.

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Wuppertal. Am 9. September 2019 will das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sein neues Metasiegel „Grüner Knopf“ starten. Leider weist es aus Sicht der Kampagne für Saubere Kleidung (kurz: CCC für Clean Clothes Campaign) erhebliche Schwächen auf und verfehlt so im Moment noch das Ziel, Konsument*innen eine verlässliche Orientierung zu bieten und Kleidung zu erkennen, die unter Wahrung der Arbeits- und Menschenrechte hergestellt wurde.

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Als neues staatliches Metasiegel für öko-sozial hergestellte Kleidung soll der „Grüne Knopf“ Verbraucher*innen künftig mehr Orientierung im Siegeldschungel geben. Schon im September 2019 soll die Pilotphase starten. FEMNET und die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) warnen jedoch vor irreführenden Aussagen.

Das Siegel lässt über seinen Zusatz „sozial & ökologisch – staatlich zertifiziert“ ein komplett faires und nachhaltiges Produkt vermuten. Allerdings deckt es nicht die ganze Lieferkette ab, sondern bezieht sich zunächst nur auf Konfektion und Nassprozesse (Waschen, Färben). Damit werden die oft schlimmen Arbeitsbedingungen etwa beim Baumwollanbau oder in den Spinnereien nicht überprüft. Dies wird den Verbraucher*innen aber nicht deutlich gemacht.

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© Weltladen Würzburg

Tausende Menschen haben die FEMNET-Ausstellung „Ich mache deine Kleidung! Die starken Frauen aus Südostasien“ seit 2015 besucht. Über vier Jahre lang tourten die neun Portraits von Arbeiterinnen aus Kambodscha und Bangladesch durch ganz Deutschland. Mit unserem Ausstellungsprojekt endet der Verleih der Portraitdrucke. Der Verkauf der zugehörigen Posterserie geht weiter.

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Wuppertal. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) plant die Einführung eines staatlichen Metasiegels für sozial und ökologisch hergestellte Textilien. Dieses Metasiegel soll unter der Bezeichnung „Grüner Knopf“ im Auftrag des BMZ für Bekleidung und andere Textilprodukte vergeben werden.

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© Textilbündnis

Am 6. März 2019 fand die erste große Konferenz der Multistakeholder-Initiative -Tamil Nadu (MSI-TN), die aus Deutschland von einigen Mitgliedern des Textilbündnisses im Rahmen einer Bündnisinitiative unterstützt wird,  in Coimbature statt. Es nahmen rund 130 Vertreter*innen von der Regierung von Tamil Nadu, Unternehmen(sverbände), Gewerkschaften und NGOs teil. Aus Deutschland waren angereist: Vertreter*innen von BMZ, Hugo Boss, Brands Fashion, FEMNET und das Bündnissekretariat des Textilbündnisses. Das Thema der Konferenz lautete: „Better Compliance – Better Competitiveness“. Es ging um die Frage, ob die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards zu einer höheren Wettbewerbsfähigkeit der Spinnereien führt, wie die deutschen Vertreter*innen – sowohl auf Wirtschaftsseite als auch von Seiten FEMNETs -  argumentierten. Zu dem Thema wurde auch ein Papier von der MSI-TN erstellt. Die Teilnehmer*innen diskutierten lebhaft in gemischten Gruppen über das Thema und jede Gruppe entwickelte Empfehlungen.

Weitere Informationen auf der Webseite des Textilbündnisses

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© IndustriAll

Für die Umsetzung des Übereinkommens in der Praxis sind jetzt Regierungen und Unternehmen gefragt

Zum 100-jährigen Bestehen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) haben die Mitgliedsstaaten Ende Juni 2019 mit überwältigender Mehrheit das neue internationale Übereinkommen Nr. 190 gegen Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt verabschiedet. Dieser gesetzlich bindende internationale Vertrag, der zusätzlich durch eine Empfehlung für die konkrete Umsetzung durch die Mitgliedsstaaten ergänzt wurde, ist ein historischer Sieg für Arbeitnehmer*innen und ihre Vertretungen:

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Bonn/Berlin. Zur Berlin Fashion Week feiert sich die Modeindustrie – doch Fragen nach sozialen und ökologischen Folgen kommen wie jedes Jahr zu kurz. Das 2014 gegründete Bündnis für nachhaltige Textilien ist angetreten, die Missstände in den globalen Textillieferketten schrittweise zu beseitigen. Die Bilanz ist bisher mager. Eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) empfiehlt die Anpassung des Review-Prozesses. Die Zivilgesellschaft im Textilbündnis sieht in der jetzt geplanten Reform eine Chance, das Bündnis effektiver zu machen.

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