Klima & Kleidung

„Weniger als 1% Textilmüll wird derzeit zu neuer Kleidung recycelt“
  - McKinsey Studie von 2022 -

Fashion & Klima: Wie die Textilindustrie unserer Umwelt schadet

Die Textilindustrie verursacht bereits mehr CO2-Emissionen als Schifffahrt und Flugverkehr zusammen. (Fast-)Fashion-Unternehmen verzeichnen steigende Umsätze. Leihmodelle, Kleidertauschbörsen oder Second Hand Kleidung können dem entgegenwirken. Verbindliche gesetzliche Reglungen sind jedoch notwendig, um Unternehmen zum Umweltschutz in Lieferketten zu verpflichten.

Weltweit hat sich die Kleidungsproduktion zwischen 2000 und 2014 verdoppelt, während für das Jahr 2030 bereits 206 Milliarden verkaufte Kleidungsstücke vorhergesagt werden. Dieser besorgniserregende Trend deutet darauf hin, dass Menschen heute weit mehr Kleidung kaufen als sie eigentlich benötigen.

Der maßlose Konsum von Kleidung wird vor allem durch die Fast-Fashion-Unternehmen vorangetrieben, die ständig neue Kollektionen auf den Markt bringen und damit den Druck zum Kauf erhöhen. Dieser Überkonsum hat massive Auswirkungen auf das Klima und die Umwelt. Bei jedem Produktionsschritt werden Ressourcen verbraucht und CO2-Emissionen freigesetzt. Insbesondere Kunstfasern, die in etwa 70% der weltweit hergestellten Fasern vorkommen, belasten die Umwelt. Sie bestehen aus Erdöl und können nach Gebrauch als Mikroplastik in die Wasserkreisläufe gelangen oder landen als Textilmüll in unbevölkerten Regionen.

Darüber hinaus belastet die Textilindustrie die Umwelt auch durch den Einsatz zahlreicher giftiger Chemikalien. Bis zu 6.500 Chemikalien werden während der verschiedenen Produktionsschritte verwendet und gelangen ins Abwasser, wo sie große Schäden anrichten können.

Lösungsansätze, um Klimaschäden einzudämmen

Es gibt immer mehr Reparaturservices oder Leihmodelle, um die Lebensdauer von Kleidungsstücken zu verlängern. Gleichzeitig forschen Textilwissenschaftler*innen intensiv an neuen Stoffen, die aus nachhaltigen Materialien wie Pflanzen bestehen oder gut recyclebar sind. Eine zunehmende Zahl von Verbraucher*innen engagiert sich in Kleidertauschbörsen oder entscheidet sich bewusst für Second-Hand-Kleidung, um den Konsum zu reduzieren und die Nutzungsdauer von Kleidung zu verlängern.

Einen weit größeren Einfluss als der Konsument*innen haben am Ende aber die Unternehmen. Ein Wandel der Textilindustrie hin zu mehr Klimagerechtigkeit kann nur gelingen, wenn diese gesetzlich verpflichtet werden, ihren Sorgfaltspflichten entlang ihrer Lieferketten nachzukommen.

Unsere Ziele

Verbraucher*innen kennen die klimaschädlichen Auswirkungen der globalen Bekleidungsindustrie und kennen individuelle, politische und unternehmerische Handlungsalternativen.

 Das wollen wir erreichen:

  1. Verbraucher*innen verstehen die Zusammenhänge der Klimakrise und ihrer Auslöser und wissen, dass die Auswirkungen in den Ländern des Globalen Südens bereits jetzt spürbar sind.
  2. Verbraucher*innen wissen, welche Produktionsschritte Textilien durchlaufen und wie diese sich negativ auf Umwelt und Klima auswirken.
  3. Verbraucher*innen kennen alternative Handlungsmöglichkeiten und sind sich ihrem Handlungsspielraum als aktive Bürger*innen bewusst.

Produktionsschritte eines Kleidungsstücks

Produktionsschritte der Herstellung von Kleidung

Rohstoffgewinnung (z.B. Baumwollfelder, Erdölraffinerien), Reinigung und Aufbereitung der natürlichen Rohstoffe, Herstellung von Garnen, Verarbeitung der Garne zu Stoffen, Behandlung (Waschen, Bleichen, chemische Verfahren) und Färbung der Stoffe. Danach erfolgt Zuschnitt, Vernähen (Konfektionierung) und Veredlungsprozesse wie Aufdrucke oder Knöpfe. Nur 2% der entsorgten Kleidungsstücke werden recycelt, der Rest landet im Second-Hand-Markt, wird anderweitig verwendet oder verbrannt.

Unsere Aktivitäten und Maßnahmen

 

Reise einer Jeans

Workshops mit geschulten Referent*innen für Ihren Unterricht/Ihre Gruppenstunde

Unsere Module vermitteln Jugendliche ab 13 Jahren anschaulich, was hinter unserer Mode steckt. Die Durchführung ist mit Schulklassen, AG’s und außerschulischen Gruppen, wie etwa Pfadfinder*innen oder kirchlichen Gruppen, möglich. Wir beraten Sie gern bei der Themenwahl.

Lehrmodule & Workshops...


Teilnehmer*innen eines Stadtrundgangs

Stadtrundgänge zu Klima & Klamotten

Schüler*innen suchen in der eigenen Stadt nach Ursachen, Auswirkungen und Lösungen des Klimakillers Kleidung.

Stadtrundgänge...

 

 

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