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Ministeriumsbesuch. Foto: © READMinisteriumsbesuch. Foto: © READIn den Spinnereien des indischen Bundesstaates Tamil Nadu müssen junge Mädchen schwerste Arbeit im Schichtsystem für einen Hungerlohn verrichten. Vermittler locken die Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren in die Spinnereien, damit sie dort drei Jahre zu niedrigstem Lohn arbeiten, um am Ende eine Summe zu erhalten, die ihre Mitgift darstellen soll. Sie werden in überbelegten und schlecht ausgestatteten Schlafbaracken wie in Gefangenschaft gehalten. Angeworben werden sie aus armen Familien der unteren Kasten. FEMNET hat zu diesem Thema bereits einiges an Informations- und Kampagnenarbeit geleistet und in 2016 gemeinsam mit der indischen Nichtregierungsorganisation (NRO) READ ein Projekt gestartet, um diese moderne Form der Sklaverei zu bekämpfen.

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Seit Ende 2015 berät FEMNET e.V. Beschaffungsverantwortliche beim Einkauf von fair produzierter Berufsbekleidung. Die neue Vergaberechtsreform hat die Spielräume für die Implementierung sozialer Kriterien erweitert, doch die Möglichkeiten sind noch nicht flächendeckend umgesetzt. Um den Prozess voranzutreiben und zu unterstützen braucht es einerseits konstante und wirkungsvolle Lobbyarbeit, andererseits kompetente Ansprechpersonen zur Beratung der städtischen Mitarbeiter*innen.

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Bonn. Hugo Boss lädt am kommenden Dienstag, 23. Mai 2017, zu seiner jährlichen Hauptversammlung nach Stuttgart ein. Um dort sprechen zu können, hat sich die Vorsitzende der Frauenrechtsorganisation FEMNET, Gisela Burckhardt, Aktien des Modekonzerns gekauft. Denn Hugo Boss zählt neben KiK zu den beiden deutschen Unternehmen, die immer noch Transparenz verweigern. Sie sind nicht der Aufforderung einer internationalen Koalition von neun Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften gefolgt, Informationen über die Fabriken zu veröffentlichen, die ihre Markenprodukte herstellen. Insgesamt wurden 72 Firmen gefragt, darunter sechs deutsche. „Gerade hochpreisige Marken wie Hugo Boss sollten doch in puncto Transparenz voranschreiten und sicherstellen, dass ihre Kund*innen Informationen erhalten, wo, von wem und unter welchen Bedingungen ihre Kleidung hergestellt wird“, meint Gisela Burckhardt.

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Marie-Luise Lämmle von FEMNET erklärt: Welche Nachweise für faire Produktionsbedingungen sind glaubwürdig? Welche Herausforderungen für eine saubere Herstellung ergeben sich gerade bei Arbeits- und Sicherheitsschuhen? Foto: © FEMNETMarie-Luise Lämmle von FEMNET erklärt: Welche Nachweise für faire Produktionsbedingungen sind glaubwürdig? Welche Herausforderungen für eine saubere Herstellung ergeben sich gerade bei Arbeits- und Sicherheitsschuhen? Foto: © FEMNETZehn Vertreter*innen von Hersteller- und Handelsunternehmen für Arbeits- und Sicherheitsschuhe diskutierten mit der Stadt Köln über Anforderungen und Möglichkeiten fairer Produktion. Auch beschaffungsverantwortliche Mitarbeiter*innen aus zahlreichen anderen Kommunen saßen mit „am runden Tisch“.

Unternehmen, die sich auf öffentliche Ausschreibungen bewerben, müssen sich neuen Anforderungen stellen, wenn die Kommunen soziale und ökologische Ansprüche formulieren. Seit 2017 begleiten wir das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen der Stadt Köln dabei, Nachhaltigkeitskriterien in ihre Ausschreibungen für Arbeits- und Sicherheitsschuhe zu integrieren. Damit die Stadt gute Angebote für Schuhe erhält und die Einhaltung von öko-sozialen Produktionsbedingungen als zentrales Wettbewerbskriterium verankert wird, gingen wir am 16. Mai 2017 mit Herstellern und Händlern ins Gespräch.

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Jetzt Transparenz einfordern!Am 27. April 2017 stimmte das europäische Parlament mit großer Mehrheit für rechtlich verbindliche Sorgfaltspflichten und Transparenz.

Die Abgeordneten schlagen eine Reihe von Maßnahmen vor:

Verbindliche Sorgfaltspflichten: Die EU sollte einen Gesetzesvorschlag für ein verpflichtendes System verbindlicher Sorgfaltspflichten auf Grundlage der OECD-Richtlinien vorlegen, ähnlich wie für die sogenannten „Blutmineralien“, das die gesamte Lieferkette abdeckt.

An Bedingungen geknüpfte Handels­präferenzen: Die EU sollte sicherstellen, dass Textil exportierende Länder mit bevorzugtem Zugang zum EU-Markt den Verpflichtungen nachkommen und nachhaltige Textilien produzieren, während sich die Mitgliedstaaten in ihren Beziehungen zu Partnerländern für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzen sollten.

Gütezeichen für Kleidung: Die “gesellschaftlichen Auswirkungen der Produktion” an der Kleidung sichtbar zu machen kann zur Herbeiführung nachhaltiger Veränderungen beitragen.

Vorbilder: die EU- Institutionen sollten in ihrer öffentlichen Beschaffung von Textilien mit gutem Beispiel vorangehen.

Die Entschließung wurde mit 505 Stimmen angenommen, bei 49 Gegenstimmen und 57 Enthaltungen.

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22.04.2017: Aktion zu Rana Plaza in Bonn. Foto: © FEMNET e.V.Bonn. Mit einer Straßenaktion mitten in der Bonner Innenstadt hat die Frauenrechtsorganisation FEMNET auf den heutigen Gedenktag für Rana Plaza aufmerksam gemacht. Heute vor vier Jahren starben bei dem Fabrikeinsturz in Bangladesch mehr als 1.100 Textilarbeiter*innen und 2.000 wurden teils stark verletzt.

Um die noch weit verbreitete Intransparenz in der Industrie sowie die Folgen des Fast-Fashion-Konsums zu thematisieren, bauten die FEMNET-Aktivist*innen am vergangenen Samstag, 22. April, auf dem Bottlerplatz eine textile Lieferkette mit drei Stationen „in klein“ nach: Im ersten Raum wurde gesponnen, im nächsten genäht und im dritten stürzten sich kreischende Kund*innen auf Kleiderwühltische. Unzählige Passant*innen blieben bei diesem pantomimischen Straßentheater stehen und ließen sich Informationen zu den Hintergründen der textilen Lieferkette geben.

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22.04.2017: Aktion zu Rana Plaza in Bonn. Foto: © FEMNET e.V.Bonn. Mit einer Straßenaktion mitten in der Bonner Innenstadt hat die Frauenrechtsorganisation FEMNET auf den heutigen Gedenktag für Rana Plaza aufmerksam gemacht. Heute vor vier Jahren starben bei dem Fabrikeinsturz in Bangladesch mehr als 1.100 Textilarbeiter*innen und 2.000 wurden teils stark verletzt.

Um die noch weit verbreitete Intransparenz in der Industrie sowie die Folgen des Fast-Fashion-Konsums zu thematisieren, bauten die FEMNET-Aktivist*innen am vergangenen Samstag, 22. April, auf dem Bottlerplatz eine textile Lieferkette mit drei Stationen „in klein“ nach: Im ersten Raum wurde gesponnen, im nächsten genäht und im dritten stürzten sich kreischende Kund*innen auf Kleiderwühltische. Unzählige Passant*innen blieben bei diesem pantomimischen Straßentheater stehen und ließen sich Informationen zu den Hintergründen der textilen Lieferkette geben.

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Titiel Fair - Dein Fashion GuideBonn. Nachhaltige Mode ist attraktiv. Das beweist der Fair Fashion Guide (PDF-Datei), der am 22.4.2017 erscheint, kurz vor dem Gedenktag an Rana Plaza. Bei dem Fabrikeinsturz in Bangladesch am 24.4.2013 starben mehr als 1.100 Textilarbeiter*innen und 2.000 wurden teils stark verletzt.

„Der Fair Fashion Guide ist ein Plädoyer für den Kleiderschrank der Zukunft und will dazu anregen Mode mit gutem Gewissen zu leben. Mit Interviews, Modestrecken und Tipps zum Nachstylen, in einer Bildsprache, die der jungen Zielgruppe aus Magazinen vertraut ist, ohne diese kritiklos zu bedienen “ sagt Friederike von Wedel, Chefredakteurin.

Auf 34 Seiten zeigen Profi-Models faire Mode, die unter menschenrechtlich verantwortlichen Bedingungen hergestellt wurde. Außerdem gibt es Tipps zum nachhaltigen Konsum: von der Kleiderpflege über's Teilen und Tauschen bis zum Up-Cycling.

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Transparenz Kampagne 2017Berlin. Die deutschen Unternehmen KiK und Hugo Boss sind der Aufforderung einer internationalen Koalition von neun Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften, sich zu Transparenz in ihren Lieferketten zu verpflichten, nicht gefolgt, zeigt der heute erschienene Bericht „Follow the Thread“. Adidas und Esprit haben sich als einzige deutsche Unternehmen bisher darauf festgelegt, den sogenannten Transparency Pledge bis Ende 2017 umzusetzen. Die Kampagne für Saubere Kleidung fordert KiK und Hugo Boss auf, diesem positiven Beispiel zu folgen. Informationen über Fabriken, in denen Markenkleidung hergestellt wird, helfen lokalen und internationalen NGOs dabei, Missstände und Arbeitsrechtsverletzungen bei Zulieferern früher aufzudecken.

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Arbeiter*innen einer teilweise eingestürzten Fabrik protestieren für ihre Sicherheit

Arbeiter*innen protestieren bei der für die Sicherheit zuständigen Behörde (Department of Inspection for Factories and Establishments (DIFE)) für notwendige Sanierungen und Gebäudesicherheit in Textilfabriken. Foto: © NGWFArbeiter*innen protestieren bei der für die Sicherheit zuständigen Behörde (Department of Inspection for Factories and Establishments (DIFE)) für notwendige Sanierungen und Gebäudesicherheit in Textilfabriken. Foto: © NGWF

Am Nachmittag des 5. April 2017 stürzten in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka Teile des 15-stöckigen Fabrikgebäudes Ananta Plaza ein, während rund 3.000 Näherinnen im Innern des Gebäudes arbeiteten. Die beiden im Gebäude ansässigen Fabriken Ananta Fashion und Ananta Apparels Ltd produzieren u.a. für H&M, C&A, Zara, Mango, Marks & Spencer, GAP, Levis, Jack & Jones und Abercrombie & Fitch.

Zwar kam dabei niemand zu Schaden, jedoch erinnerte der Vorfall stark an die Rana Plaza Katastrophe im April 2013. Hier kamen bei dem Einsturz eines Fabrikkomplexes mehr als 1.100 Menschen ums Leben, über 2.000 wurden zum Teil stark verletzt. Dass es in diesem Fall zu keiner Wiederholung der Tragödie kam, ist vor allem den schnellen Reaktionen von Arbeiter*innen und Gewerkschaften zu verdanken, die nach dem Kollaps der Räume im Erdgeschoss auf eine umgehende Schließung der Fabrik drängten.

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Proteste vor der Deutschen Botschaft in Jakarta.Am 30. März 2017 haben die indonesischen Gewerkschaften GSBI und FSPMI eine Protestaktion vor der deutschen Botschaft in Jakarta organisiert, um auf das Schicksal von 4.000 Arbeiterinnen aufmerksam zu machen, die bei einem Zulieferer von den deutschen Unternehmen s.Oliver und Gerry Weber gearbeitet haben. Im April 2015 hat die insolvente Textilfabrik Jaba Garmindo in Indonesien geschlossen. Bis heute warten Tausende vorwiegend weibliche Beschäftigte, die damals entlassen wurden, vergebens auf vier ausstehende Monatsgehälter sowie Abfindungen von insgesamt fast 11 Millionen US-Dollar. Die Kampagne für Saubere Kleidung ruft s.Oliver und Gerry Weber dazu auf, sich an den Entschädigungszahlungen zu beteiligen.

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Zum 1. April 2017 tritt in NRW das neue Tarif- und Vergabegesetz (TVgG NRW) in Kraft. Es regelt, wie Städte und Kommunen Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen können, wenn sie Berufsbekleidung, Bürobedarf oder IT-Waren einkaufen. Allein in NRW betrifft das ein Volumen von 50 Milliarden Euro an Steuergeldern. Das Bündnis für öko-soziale Beschaffung NRW begrüßt daher die Novelle und fordert die Landesregierung auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und eine wirksame Nutzung der neuen Spielräume sicherzustellen. „Die größte bisherige Schwachstelle“ sei beseitigt, da nun die Einhaltung internationaler Arbeits- und Menschenrechte effektiver nachgewiesen werden müssten, so das Bündnis, zu dem unter anderem FEMNET, das Eine Welt Netz NRW, die Christliche Initiative Romero und WEED - Weltwirtschaft, Ökonomie und Entwicklung - gehören.

Gleichzeitig macht das Bündnis auf die Verantwortung Deutschlands aufmerksam, betont Marie-Luise Lämmle von FEMNET und bezieht sich auf die Verhandlungen um die Freilassung zahlreicher Gewerkschaft*innen in Bangladesch, bei denen auch die Reaktionen seitens deutscher Handelsverbände, Gewerkschaften und der Kampagne für Saubere Kleidung eine Rolle spielten. „Dies zeigt, dass Deutschland als bedeutendes Importland bei der Frage um gerechte Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern durchaus die Möglichkeit hat, positiv Einfluss zu nehmen,“ so Lämmle.

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