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Feuerschutzequipment. Foto: copy; Pieter van de BoogertFeuerschutzequipment. Foto: © Pieter van de Boogert Berlin. In der Multifabs Ltd. Fabrik in Bangladesch explodierte am Dienstag, 4. Juli 2017, ein Heizungskessel. Dabei wurden mindestens 10 Menschen getötet und viele weitere verletzt. Die Explosion war so heftig, dass Teile der Fabrik einstürzten. Die Fabrik ist Teil des Abkommen für Brandschutz und Gebäudesicherheit (Accord). Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) ruft daher die am Accord beteiligten Unternehmen dazu auf, die Sicherheitsprüfung von Heizungskesseln sofort in die Sicherheitsinspektionen der Fabriken mitaufzunehmen.

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Berlin. Die internationalen Gewerkschaftsverbände IndustriALL und UNI, Vertreter von Markenunternhemen und Einzelhändler einigen sich auf eine Verlängerung des "Accord on Fire and Building Safety" in Bangladesch. Der Accord ist ein bahnbrechendes, rechtlich verbindliches Abkommen mit dem Ziel, Sicherheitsmängel in Zulieferfabriken von internationalen Textilunternehmen zu beseitigen. Bis jetzt haben H&M, Inditex (Zara), Otto, KiK, Aldi Süd, Aldi Nord, Lidl, Tchibo und fünf weitere internationale Unternehmen das neue Abkommen unterzeichnet. Acht Unternehmen, darunter Esprit, haben versprochen zu unterschreiben.

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Arbeiterinnen und Arbeiter aus Ashulia, einem Vorort der Hauptstadt Dhaka in Bangladesch, die im Juni 2017 Gisela Burckhardt von den Folgen des Streiks berichten. Um sie vor Repressalien zu schützen, sind ihre Gesichter unkenntlich gemacht. Foto: © FEMNETArbeiterinnen und Arbeiter aus Ashulia, einem Vorort der Hauptstadt Dhaka in Bangladesch, die im Juni 2017 Gisela Burckhardt von den Folgen des Streiks berichten. Um sie vor Repressalien zu schützen, sind ihre Gesichter unkenntlich gemacht. Foto: © FEMNETDhaka/Bonn. Ein halbes Jahr nach dem Streik der Näherinnen in Bangladesch hat sich die Situation nicht gebessert, sondern sogar verschlechtert. Gisela Burckhardt von FEMNET hat in Dhaka mit ihnen gesprochen: An den niedrigen Löhnen von monatlich 59 Euro, wegen der sie streikten, hat sich nichts geändert. Unzählige wurden vom Fabrikmanagement gefeuert.

„Wer sich wehrt, wird entlassen.“ Diese ernüchternde Bilanz zieht Gisela Burckhardt von FEMNET, nachdem sie vor wenigen Tagen mit den Textilarbeiterinnen in Bangladesch gesprochen hat. Die waren vor Verzweiflung über ihre niedrigen Löhne im Dezember 2016 in den Streik getreten. Inzwischen haben viele ihre Arbeit verloren. Und auch bei denen, die arbeiten dürfen, hat sich die Situation nicht gebessert, im Gegenteil. Denn die Löhne sind unverändert niedrig geblieben. Der monatliche Lohn von umgerechnet 59 EUR ist seit 2013 nicht mehr erhöht worden. Doch die Lebenshaltungskosten sind wie überall gestiegen.

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Munnade/GLU Demonstration am 01.05.2017. Foto: © MunnadeMunnade/GLU Demonstration am 01.05.2017.
Foto: © Munnade
Auch 2017 hat die Frauenrechtsorganisation Munnade zusammen mit ihrem gewerkschaftlichen Arm, der Garment Labour Union (GLU) am 1. Mai Arbeiter*innen aus der Bekleidungsindustrie zusammengebracht, um für die Umsetzung von Arbeitsrechten zu demonstrieren. Mehr als 3.500 Arbeiterinnen waren gekommen, um sich für faire Entlohnung und die Umsetzung von Arbeitsrecht einzusetzen.

Die Gewerkschaften forderten auch die Umsetzung aktiver und funktionaler Fabrikkomitees zur Bekämpfung von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Das entsprechende Gesetz wurde 2013 verabschiedet und sieht vor, dass alle Arbeitgeber mit mehr als zehn Beschäftigten effektive Mechanismen zur Vorbeugung von sexueller Belästigung und zur Bearbeitung von Beschwerden einrichten müssen. Die Vorgaben werden jedoch nur von wenigen Arbeitgebern umgesetzt. Sexuelle Belästigung durch Vorgesetzte ist noch immer in vielen Fabriken an der Tagesordnung.

Ministeriumsbesuch. Foto: © READMinisteriumsbesuch. Foto: © READIn den Spinnereien des indischen Bundesstaates Tamil Nadu müssen junge Mädchen schwerste Arbeit im Schichtsystem für einen Hungerlohn verrichten. Vermittler locken die Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren in die Spinnereien, damit sie dort drei Jahre zu niedrigstem Lohn arbeiten, um am Ende eine Summe zu erhalten, die ihre Mitgift darstellen soll. Sie werden in überbelegten und schlecht ausgestatteten Schlafbaracken wie in Gefangenschaft gehalten. Angeworben werden sie aus armen Familien der unteren Kasten. FEMNET hat zu diesem Thema bereits einiges an Informations- und Kampagnenarbeit geleistet und in 2016 gemeinsam mit der indischen Nichtregierungsorganisation (NRO) READ ein Projekt gestartet, um diese moderne Form der Sklaverei zu bekämpfen.

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Seit Ende 2015 berät FEMNET e.V. Beschaffungsverantwortliche beim Einkauf von fair produzierter Berufsbekleidung. Die neue Vergaberechtsreform hat die Spielräume für die Implementierung sozialer Kriterien erweitert, doch die Möglichkeiten sind noch nicht flächendeckend umgesetzt. Um den Prozess voranzutreiben und zu unterstützen braucht es einerseits konstante und wirkungsvolle Lobbyarbeit, andererseits kompetente Ansprechpersonen zur Beratung der städtischen Mitarbeiter*innen.

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Bonn. Hugo Boss lädt am kommenden Dienstag, 23. Mai 2017, zu seiner jährlichen Hauptversammlung nach Stuttgart ein. Um dort sprechen zu können, hat sich die Vorsitzende der Frauenrechtsorganisation FEMNET, Gisela Burckhardt, Aktien des Modekonzerns gekauft. Denn Hugo Boss zählt neben KiK zu den beiden deutschen Unternehmen, die immer noch Transparenz verweigern. Sie sind nicht der Aufforderung einer internationalen Koalition von neun Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften gefolgt, Informationen über die Fabriken zu veröffentlichen, die ihre Markenprodukte herstellen. Insgesamt wurden 72 Firmen gefragt, darunter sechs deutsche. „Gerade hochpreisige Marken wie Hugo Boss sollten doch in puncto Transparenz voranschreiten und sicherstellen, dass ihre Kund*innen Informationen erhalten, wo, von wem und unter welchen Bedingungen ihre Kleidung hergestellt wird“, meint Gisela Burckhardt.

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Marie-Luise Lämmle von FEMNET erklärt: Welche Nachweise für faire Produktionsbedingungen sind glaubwürdig? Welche Herausforderungen für eine saubere Herstellung ergeben sich gerade bei Arbeits- und Sicherheitsschuhen? Foto: © FEMNETMarie-Luise Lämmle von FEMNET erklärt: Welche Nachweise für faire Produktionsbedingungen sind glaubwürdig? Welche Herausforderungen für eine saubere Herstellung ergeben sich gerade bei Arbeits- und Sicherheitsschuhen? Foto: © FEMNETZehn Vertreter*innen von Hersteller- und Handelsunternehmen für Arbeits- und Sicherheitsschuhe diskutierten mit der Stadt Köln über Anforderungen und Möglichkeiten fairer Produktion. Auch beschaffungsverantwortliche Mitarbeiter*innen aus zahlreichen anderen Kommunen saßen mit „am runden Tisch“.

Unternehmen, die sich auf öffentliche Ausschreibungen bewerben, müssen sich neuen Anforderungen stellen, wenn die Kommunen soziale und ökologische Ansprüche formulieren. Seit 2017 begleiten wir das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen der Stadt Köln dabei, Nachhaltigkeitskriterien in ihre Ausschreibungen für Arbeits- und Sicherheitsschuhe zu integrieren. Damit die Stadt gute Angebote für Schuhe erhält und die Einhaltung von öko-sozialen Produktionsbedingungen als zentrales Wettbewerbskriterium verankert wird, gingen wir am 16. Mai 2017 mit Herstellern und Händlern ins Gespräch.

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Jetzt Transparenz einfordern!Am 27. April 2017 stimmte das europäische Parlament mit großer Mehrheit für rechtlich verbindliche Sorgfaltspflichten und Transparenz.

Die Abgeordneten schlagen eine Reihe von Maßnahmen vor:

Verbindliche Sorgfaltspflichten: Die EU sollte einen Gesetzesvorschlag für ein verpflichtendes System verbindlicher Sorgfaltspflichten auf Grundlage der OECD-Richtlinien vorlegen, ähnlich wie für die sogenannten „Blutmineralien“, das die gesamte Lieferkette abdeckt.

An Bedingungen geknüpfte Handels­präferenzen: Die EU sollte sicherstellen, dass Textil exportierende Länder mit bevorzugtem Zugang zum EU-Markt den Verpflichtungen nachkommen und nachhaltige Textilien produzieren, während sich die Mitgliedstaaten in ihren Beziehungen zu Partnerländern für die Rechte der Arbeitnehmer einsetzen sollten.

Gütezeichen für Kleidung: Die “gesellschaftlichen Auswirkungen der Produktion” an der Kleidung sichtbar zu machen kann zur Herbeiführung nachhaltiger Veränderungen beitragen.

Vorbilder: die EU- Institutionen sollten in ihrer öffentlichen Beschaffung von Textilien mit gutem Beispiel vorangehen.

Die Entschließung wurde mit 505 Stimmen angenommen, bei 49 Gegenstimmen und 57 Enthaltungen.

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22.04.2017: Aktion zu Rana Plaza in Bonn. Foto: © FEMNET e.V.Bonn. Mit einer Straßenaktion mitten in der Bonner Innenstadt hat die Frauenrechtsorganisation FEMNET auf den heutigen Gedenktag für Rana Plaza aufmerksam gemacht. Heute vor vier Jahren starben bei dem Fabrikeinsturz in Bangladesch mehr als 1.100 Textilarbeiter*innen und 2.000 wurden teils stark verletzt.

Um die noch weit verbreitete Intransparenz in der Industrie sowie die Folgen des Fast-Fashion-Konsums zu thematisieren, bauten die FEMNET-Aktivist*innen am vergangenen Samstag, 22. April, auf dem Bottlerplatz eine textile Lieferkette mit drei Stationen „in klein“ nach: Im ersten Raum wurde gesponnen, im nächsten genäht und im dritten stürzten sich kreischende Kund*innen auf Kleiderwühltische. Unzählige Passant*innen blieben bei diesem pantomimischen Straßentheater stehen und ließen sich Informationen zu den Hintergründen der textilen Lieferkette geben.

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22.04.2017: Aktion zu Rana Plaza in Bonn. Foto: © FEMNET e.V.Bonn. Mit einer Straßenaktion mitten in der Bonner Innenstadt hat die Frauenrechtsorganisation FEMNET auf den heutigen Gedenktag für Rana Plaza aufmerksam gemacht. Heute vor vier Jahren starben bei dem Fabrikeinsturz in Bangladesch mehr als 1.100 Textilarbeiter*innen und 2.000 wurden teils stark verletzt.

Um die noch weit verbreitete Intransparenz in der Industrie sowie die Folgen des Fast-Fashion-Konsums zu thematisieren, bauten die FEMNET-Aktivist*innen am vergangenen Samstag, 22. April, auf dem Bottlerplatz eine textile Lieferkette mit drei Stationen „in klein“ nach: Im ersten Raum wurde gesponnen, im nächsten genäht und im dritten stürzten sich kreischende Kund*innen auf Kleiderwühltische. Unzählige Passant*innen blieben bei diesem pantomimischen Straßentheater stehen und ließen sich Informationen zu den Hintergründen der textilen Lieferkette geben.

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Titiel Fair - Dein Fashion GuideBonn. Nachhaltige Mode ist attraktiv. Das beweist der Fair Fashion Guide (PDF-Datei), der am 22.4.2017 erscheint, kurz vor dem Gedenktag an Rana Plaza. Bei dem Fabrikeinsturz in Bangladesch am 24.4.2013 starben mehr als 1.100 Textilarbeiter*innen und 2.000 wurden teils stark verletzt.

„Der Fair Fashion Guide ist ein Plädoyer für den Kleiderschrank der Zukunft und will dazu anregen Mode mit gutem Gewissen zu leben. Mit Interviews, Modestrecken und Tipps zum Nachstylen, in einer Bildsprache, die der jungen Zielgruppe aus Magazinen vertraut ist, ohne diese kritiklos zu bedienen “ sagt Friederike von Wedel, Chefredakteurin.

Auf 34 Seiten zeigen Profi-Models faire Mode, die unter menschenrechtlich verantwortlichen Bedingungen hergestellt wurde. Außerdem gibt es Tipps zum nachhaltigen Konsum: von der Kleiderpflege über's Teilen und Tauschen bis zum Up-Cycling.

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