Nachrichten & Pressemeldungen - Lieferkettengesetz

Amazon unternimmt ersten Schritt für mehr Lieferkettentransparenz

Amazon veröffentlichte am 15. November 2019 Namen, Adressen und weitere Details zu über 1.000 Zulieferern auf seiner Webseite. Dass der weltweit größte Onlinehändler diesen wichtigen ersten Schritt geht zeigt deutlich, dass die seit 2016 laufende internationale Transparenzkampagne Wirkung zeigt. Jedoch ist die veröffentlichte Liste bislang nur schwer auffindbar, nicht filterbar und noch zu ungenau um herauszufinden, welche Arten von Produkten in den gelisteten Anlagen hergestellt werden. Enthalten sind Produzenten von Bekleidung, Elektrogeräten und Haushaltswaren der Amazon-Eigentmarke.

Dass solche Mindestkriterien für echte Lieferkettentransparenz nicht eingehalten werden begrenzt den Wert der Amazon-Veröffentlichung für Konsument*innen, Arbeiter*innen und Arbeitsrechtsaktivist*innen. Dennoch trägt der Versandriese hiermit dazu bei, dass die Transparenz international steigt: Laut des Fashion Transparency Index 2019 haben inzwischen 35 der 200 untersuchten großen Bekleidungsmarken Daten über ihre Zulieferer veröffentlicht. 2016 waren es erst 5 von 40 Marken.

Eine internationale Koalition aus Menschenrechtsgruppen, Arbeitsrechtsorganisationen und Gewerkschaften hatte Amazon in 2018 im Rahmen der #GoTransparent-Kampagne dazu aufgefordert, ein Transparenzversprechen (engl. transparency pledge) abzugeben und seine Zulieferer zu veröffentlichen. Dabei sollten die Informationen zur Lieferkette allerdings einigen Grundkriterien gerecht werden, etwa leicht zugänglich zu sein, klare Definitionen und Zahlenangaben zu nutzen und regelmäßig aktualisiert zu werden. Für Amazon gibt es nach diesem ersten Schritt also noch Luft nach oben.

Weitere Details zur Usability der Veröffentlichung von Amazon sowie Hintergründe zur Transparenzkampagne lesen Sie in der englischsprachigen Pressemeldung von Human Rights Watch vom 20. November 2019.

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