Geschlechtsspezifische Gewalt in der Bekleidungsindustrie – FEMNET Factsheet Unwürdige Arbeitsbedingungen für Arbeiter_innen in der Textilindustrie sind grundsätzlich ein Problem, welches Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht betrifft. Trotzdem existieren für Frauen geschlechtsspezifische Benachteiligungen, welche dazu führen, dass sie häufig unter ausbeuterischen Bedingungen in den verschiedenen Produktionsstätten entlang der textilen Kette arbeiten. Durch die weit verbreiteten Hierarchien in den Produktionsstätten erfahren viele Frauen, neben verbaler Gewalt durch Vorgesetzte auch immer wieder physische Gewalt. Diese reicht von extensiven Leibesvisitationen bis hin zu sexuellem Missbrauch. Um den Schutz der Arbeiter_innen vor sexuellen Belästigungen zu verbessern, wäre eine ILO-Konvention gegen geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz nötig. Herausgeber*in/Autor*in: FEMNET e.V.; Autor*in: Gisela Burckhardt, Annika Salingré Medienart: Hintergrundinformation Erscheinungsjahr: 2018 Mehr Details
Frauen in der Bekleidungsindustrie Äthiopiens – FEMNET Factsheet Äthiopien ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die Textil- und Bekleidungsindustrie spielt eine zentrale Rolle und wird von der Regierung gefördert und subventioniert. Obwohl das Land eine relativ strenge Arbeitsrechtsgesetzgebung hat, leiden die Arbeitnehmer_innen unter den prekären Arbeitsbedingungen. Je nach Land sind 60%-90% der Arbeiter_innen weiblich. Männer arbeiten hauptsächlich in Aufsichts- und Führungspositionen, sie geben Anweisungen, üben Druck aus und manche schrecken auch nicht vor gewalttätigem Verhalten zurück. Gewalt gegen Frauen wurde und wird in Äthiopien nicht als Problem wahrgenommen. Das Arbeitsgesetz enthält keine Aussage über eine Arbeitsumgebung, die vor sexuelle Belästigung oder geschlechtsspezifischer Gewalt schützt. Herausgeber*in/Autor*in: FEMNET e.V.; Autor*in: Gisela Burckhardt, Annika Salingré Medienart: Hintergrundinformation Erscheinungsjahr: 2018 Mehr Details
Frauen in der Bekleidungsindustrie Myanmar– FEMNET Factsheet Myanmar gehört zu den aufstrebenden Textilproduktionsländern. Nach dem Ende der Militärdiktatur im Jahr 2011 und internationaler Sanktionen, boomt die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Einer der Wachstumsmotoren ist die Bekleidungsindustrie. Über 90% in der Bekleidungsindustrie Myanmars sind Frauen. Die meisten von ihnen sind unter 26, viele sind minderjährig. Männer arbeiten hauptsächlich in Aufsichts- und Führungspositionen, sie geben Anweisungen, üben Druck aus und manche schrecken auch nicht vor gewalttätigem Verhalten zurück. Es gibt sowohl im Rechtsrahmen als auch in der Gesellschaft diskriminierende Tendenzen gegenüber Frauen. Die traditionelle Auffassung bestimmte Aufgaben seien für Frauen ungeeignet gilt in Myanmar nach wie vor. Herausgeber*in/Autor*in: FEMNET e.V.; Autor*in: Gisela Burckhardt, Annika Salingré Medienart: Hintergrundinformation Erscheinungsjahr: 2018 Mehr Details
Frauen in der Bekleidungsindustrie Bangladesch – FEMNET Factsheet Bangladesch ist mit 4000-5000 Fabriken das weltweit zweitwichtigste Produktionsland für Bekleidung. Etwa 80% in der Bekleidungsindustrie Bangladeschs sind Frauen. Männer arbeiten hauptsächlich in Aufsichts- und Führungspositionen, sie geben Anweisungen, üben Druck aus und manche schrecken auch nicht vor gewalttätigem Verhalten zurück. Frauen in der Textilindustrie sind von den patriarchalen Strukturen und konservativen Einstellungen in Bangladesch besonders betroffen. Diskriminierung von Frauen und Mädchen und geschlechtsspezifische Gewalt sind an der Tagesordnung. Herausgeber*in/Autor*in: FEMNET e.V.; Autor*in: Gisela Burckhardt, Annika Salingré Medienart: Hintergrundinformation Erscheinungsjahr: 2018 Mehr Details
Die soziale und arbeitsrechtliche Situation von Frauen in der Bekleidungsindustrie in Bangladesch, Äthiopien und Myanmar Im Vergleich von Bangladesch, Äthiopien und Myanmar zeigt sich, dass die soziale und arbeitsrechtliche Situation von Frauen in der Bekleidungsindustrie in allen drei Ländern prekär ist. Dies zeigt sich sowohl entlang der vier Themenbereiche der ILO-Kernarbeitsnormen als auch an weiteren Arbeitsstandards (CLS+). Zudem ist die gesellschaftliche Stellung von Frauen in politischer, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Hinsicht in allen Ländern schwach. Ein zentraler Aspekt für alle drei Länder, nicht nur für Arbeiterinnen, sind die nicht existenzsichernden Löhne. Auf Grund ihrer Geschichte, Kultur, Tradition, politischen und wirtschaftlichen Situation sind die konkreten sozialen und arbeitsrechtlichen und praktischen Gegebenheiten in den Ländern aber durchaus unterschiedlich und differenziert zu betrachten: Bangladesch steht hinsichtlich der Gleichheit der Geschlechter, zivilgesellschaftlicher Freiheit und der Gewährung politischer Rechte nicht gut da, jedoch besser als Äthiopien und Myanmar. Äthiopien steht in den Bereichen Anti-Korruption und Schutz kollektiver Arbeitsrechte im Mittelfeld während es bei zivilgesellschaftlicher Freiheit und der Gewährung politischer Rechte schlecht abschneidet. Für Myanmar sind die verfügbaren Werte lückenhaft. Es kann sich in keiner der untersuchten sozialen Dimensionen von den anderen beiden Ländern positiv abgrenzen. Myanmar ist jedoch aktuell das Land mit der dynamischsten (positiven) Entwicklung hinsichtlich sozialer und demokratischer Aspekte. Äthiopien hat alle acht ILO-Kernarbeitsnormen ratifiziert, Bangladesch sieben, Myanmar nur drei. Herausgeber*in/Autor*in: FEMNET e.V.; Autor*in: Annika Salingré Medienart: Hintergrundinformation Erscheinungsjahr: 2018 Mehr Details