Nachrichten & Pressemeldungen - Lieferkettengesetz

Nachbessern statt abschwächen nötig: Erste Mode-Unternehmen veröffentlichen Berichte zum Lieferkettengesetz

Cover Analyse 2 Jahre Lieferkettengesetz© INKOTA, Kampagne für Saubere KleidungDie ersten Berichte von sieben großen Unternehmen der Bekleidungs- und Schuhbranche zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) für 2023 zeigen erste positive Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen in globalen Lieferketten. Gleichzeitig macht eine Analyse von INKOTA und der Kampagne für Saubere Kleidung deutlich, dass dringend Nachbesserungen notwendig sind, um die Wirkung des Gesetzes zu stärken.

Besonders auffällig ist der Mangel an Transparenz in den Berichten der Unternehmen adidas, Kik, NKD, Otto, Zalando, Witt und Takko. Es wird nicht klar, welche Menschenrechtsrisiken in welchen Teilen der Lieferkette bestehen oder wie diese konkret adressiert werden. Große Defizite bestehen außerdem bei der Abhilfe von Menschenrechtsverletzungen. Kein Unternehmen gibt an, welche Wiedergutmachungen Betroffene erhalten haben oder wie zufrieden diese mit den Maßnahmen waren.

Die Analyse zeigt, dass der Berichtsfragebogen des zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) detaillierter gestaltet werden muss, um aussagekräftigere Informationen zu erhalten. Transparente Berichte sind eine Grundvoraussetzung, um die Einhaltung von Menschenrechten in globalen Lieferketten nachzuvollziehen und Verbesserungen durchzusetzen.

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Thema
Unternehmensverantwortung: Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
Details
2024, Deutsch, 43 Seiten, DIN A4
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2 Jahre Deutsches Lieferkettengesetz: Wirkungen in Lieferketten Kleidung und Schuhe - Eine Analyse von sieben UnternehmensberichtenPDF, 1 MB

Hintergrund

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz gilt seit 2023 für Unternehmen mit mindestens 3.000 Mitarbeitenden. Es verpflichtet sie, Menschenrechte und Umweltstandards entlang ihrer globalen Lieferketten sicherzustellen und umfasst Maßnahmen zur Risikobewertung, Prävention und Abhilfe bei Verstößen. Die aktuelle Analyse zeigt, dass zwar erste Fortschritte erzielt wurden, jedoch weiterhin Verbesserungen notwendig sind, um die Wirkung des Gesetzes zu entfalten.

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