Pressemeldungen - Unternehmensverantwortung & Lieferkettengesetz Unternehmensverantwortung © FEMNET 16. Mai 2022 Während Zalandos Gewinne steigen, verlieren Arbeiter*innen in den Produktionsländern ihre Jobs ohne Entschädigungszahlungen Anlässlich der bevorstehenden Hauptversammlung von Zalando am 18. Mai 2022 stellt FEMNET kritische Fragen an den Online-Händler. Gemeinsame Pressemitteilung von FEMNET und dem Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre Bonn.Trotz oder gerade wegen anhaltender Corona Pandemie konnte der Online-Händler Zalando vergangenes Jahr seine Gewinne weiter steigern: denn der Online-Handel boomt. Das Wachstum betrug laut Geschäftsbericht 34%. Gleichzeitig verloren in Bangladesch viele Näher*innen ihre Arbeit und viele wurden nicht, wie gesetzlich vorgeschrieben, entlohnt. Auch Zalando lässt in Bangladesch produzieren und hat die Zahl seiner Zulieferer von 11 auf 17 erhöht. FEMNET fragt deshalb bei der Hauptversammlung von Zalando nach, ob es bei diesen 17 Zulieferern 2021 Lohnkürzungen gab. In der Vergangenheit ist der Online-Händler Fragen zu Lohnzahlungen ausgewichen. FEMNET möchte wissen, welche konkreten Schritte Zalando unternimmt, um einen existenzsichernden Lohn für die Textilarbeiter*innen seiner Zulieferer zu garantieren. Auch das Thema der geschlechtsspezifischen Gewalt am Arbeitsplatz spielt für die Arbeiterinnen in Bangladesch eine große Rolle. Immer wieder werden Frauen Opfer von sexuellen Übergriffen, Beleidigungen oder Schlägen. Welche Maßnahmen verlangt das Unternehmen von seinen Zulieferern, um dagegen vorzugehen? Werden die Zulieferer dabei durch Zalando unterstützt? Auch hierzu wird FEMNET bei der Hauptversammlung konkrete Auskunft verlangen. Darüber hinaus sind im vergangenen Geschäftsbericht keine Angaben zu Sozialaudits zu finden, obwohl Zalando im vorherigen Jahr zugesagt hatte, im Bezug auf die Audits und dessen Ergebnisse mehr Transparenz zu schaffen. Ebenfalls im Fokus von FEMNET: Die Geschäftstätigkeiten von Zalando in Myanmar. Im Februar 2021 putschte sich das Militärregime an die Macht. Seither sind zahlreiche Menschen durch das Regime ermordet oder festgenommen worden. Die Fabriken werden durch das Militär überwacht, Gewerkschafter*innen und Aktivist*innen, die sich organisieren, angezeigt. Gisela Burckhardt, Vorstandsvorsitzende von FEMNET, fragt: „Vergangenes Jahr gab Zalando an, keine Aufträge mehr an seinen Zulieferer York Overseas in Myanmar zu vergeben. Im aktuellen Geschäftsbericht taucht dieser aber weiterhin in der Lieferantenliste auf. Vergibt Zalando also noch Aufträge an York Overseas? Wie kann Zalando seiner Sorgfaltspflicht in einem Militärstaat nachkommen?“ Aufgrund der massiven Menschenrechtsverletzungen ruft die Gewerkschaft IWFM dazu auf, dass sich Unternehmen aus Myanmar zurückziehen sollen. Hintergrund FEMNET ist eine gemeinnützige Frauenrechtsorganisation, die sich seit 2007 für bessere Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie des globalen Südens einsetzt. Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre sind eine Aktionärsvereinigung, die sich für mehr Verantwortung und Transparenz von Unternehmen in Bezug auf Umweltschutz, Arbeits- und Menschenrechte, Rüstungsproduktion und die Abkehr von Profitmaximierung zu Lasten Dritter einsetzt. Pressekontakt: FEMNET e.V.Anne Munzert Referentin Öffentlichkeitsarbeit & Presse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 0175/8465560 Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und AktionärePostfach 30 03 07, 50773 Köln0221/599 56 47www.kritischeaktionaere.de Download der Pressemitteilung vom 16.05.2022 (PDF-Datei) Kategorie: Unternehmensverantwortung