Nachrichten aus den Produktionsländern -

Seit mehr als drei Monaten kämpfen die Menschen Myanmars gegen die Gewaltherrschaft des Militärs. Friedlich Demonstrierende haben innerhalb des Civil Disobedience Movements (CDM) zur „Spring Revolution“ aufgerufen.

Seit Beginn der Machtübernahme durch das Militär am 01. Februar sind laut der AAPP (Assistance Association for Political Prisoners) 759 Zivilist*innen von den Putschisten ermordet worden. Aktivist*innen und Gewerkschafter*innen stehen im Fokus der Verfolgung. Mitte März erklärte das Militärregime eine Reihe von Arbeitsrechts-organisationen für illegal, darunter auch acht Partnerorganisationen der Clean Clothes Campaign. Um Repressalien und Verhaftungen zu entgehen, bleibt den meisten nur der Weg in den Untergrund.

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© Industrial Workers' Federation Of Myanmar-IWFM

Seit dem Militärputsch am 1. Februar 2021 leisten die Menschen in Myanmar Widerstand gegen die Machtübernahme durch das Militär, mit Straßenkundgebungen, Streiks und Lärmprotesten. Arbeiter*innen aller Wirtschaftssektoren schließen sich den Protesten und der Bewegung für zivilen Ungehorsam (CDM) an. Auch Textilarbeiter*innen folgen dem Widerstand, um die Demokratie wiederherzustellen, und rufen zur internationalen Solidarität auf.

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© Hunderteins

In Tunesien kämpfen diese Aktivistinnen für würdige Arbeit. Im Rahmen der Fairen Wochen berichteten Amani Allagui von FTDES (Tunesisches Forum für wirtschaftliche und soziale Rechte) und Houda El Fadhel als ehemalige Textilarbeiterin nun in Deutschland von ihrer Arbeit in den Fabriken und mit den Frauen in der tunesischen Textilindustrie. Ihr Appell richtete sich an europäische Unternehmen und hiesige Beschaffer*innen: Achten Sie beim Einkauf stärker auf Menschenrechte!

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Nach monatelangem Ringen und mehrfachem Aufschub der Entscheidung durch den Obersten Gerichtshof wurde in Bangladesch am 19. Mai 2019 endlich eine Vereinbarung zum Accord-Abkommen getroffen: Dem Abkommen für Gebäudesicherheit und Brandschutz wird die Weiterarbeit für 281 Tage garantiert.

Darüber hinaus umfasst die Vereinbarung die Einrichtung eines nationalen Sicherheitsausschusses, der die Aktivitäten des Accord sowie seine gesamte Infrastruktur und das Personal nach Ablauf dieser Frist übernehmen wird. Es handelt sich um eine Vereinbarung zwischen dem Accord Steering Committee und der BGMEA (Arbeitgeberverband der bangladeschischen Bekleidungsindustrie) und wird von der bangladeschischen Regierung gebilligt.

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Mutter, die ihre Tochter beim Einsturz des Rana Plaza Gebäudes verloren hat. Foto: © FEMNETMutter, die ihre Tochter beim Einsturz des Rana Plaza Gebäudes verloren hat. Foto: © FEMNETBonn. Vor genau sechs Jahren starben 1.134 Näher*innen in den Trümmern eines Fabrikgebäudes in Savar, Dhaka, Bangladesch. Mehr als 1.800 Menschen wurden verletzt. In dem Gebäude „Rana Plaza“ produzierten fünf Textilfabriken, viele für große Modefirmen, deren Produkte auch in unseren Kleiderschränken hängen.

Nach der Katastrophe beteuerte die gesamte Modeindustrie, „Nie wieder Rana Plaza!“. Doch wie sieht die Situation heute aus? Sechs Jahre nach der schrecklichen Katastrophe dominieren Repression und Armutslöhne in der Bekleidungsindustrie von Bangladesch. Die Fortschritte, Fabriken sicher zu machen, sind bedroht.

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Auch in Tunesien wird viel Kleidung produziert, Mode wie auch Berufsbekleidung. Ein großer Teil der Exporte geht nach Europa. Foto © FEMNETAuch in Tunesien wird viel Kleidung produziert, Mode wie auch Berufsbekleidung. Ein großer Teil der Exporte geht nach Europa. Foto © FEMNET

Hintergrund: Studie zu Berufsbekleidung

FEMNET will herausfinden, wie die Arbeitsbedingungen in der Produktion von Berufsbekleidung aussehen. Um hiesige Einkäufer*innen und Entscheider*innen in öffentlichen Verwaltungen noch erfolgreicher davon zu überzeugen, wie sinnvoll die Umstellung auf nachhaltige Vergabeverfahren ist, fertigt FEMNET in Kooperation mit Partnerorganisationen in Indien und Tunesien eine Studie über die Arbeitsbedingungen in der Produktion von Berufsbekleidung an.

Unsere Recherchen ergaben, dass Informationen speziell zu Berufsbekleidung zu einem großen Teil veraltet und nur sehr verstreut zu finden sind - ein großer Teil der heute verfügbaren Studien beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Mode. Wir wissen aus Erfahrungsberichten, dass in der Praxis meist ähnliche Probleme bestehen wie in der Modeproduktion auch. Dennoch sind die Sektoren unterschiedlich strukturiert und es herrschen andere Anforderungen an die Endprodukte.

Teil der Vorbereitungen waren Studienreisen, bei denen die FEMNET-Mitarbeiterinnen Anni Korts-Laur, zuständig für die Koordination der Studie und Katharina Edinger, zuständig für spätere Kommunikationsmaßnahmen, die Projektpartner*innen kennen lernten, um gemeinsam die sichere und exakte Umsetzung unserer länderübergreifenden Studie sicherzustellen. Im ersten Teil unserer Reiseberichte teilen sie ihre Eindrücke von ihrem Aufenthalt in Tunesien im Oktober 2018. Von ihrer Studienreise nach Indien im Dezember 2018 wird Anni-Korts-Laur im zweiten Teil in Kürze berichten.

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accord logoSeit November 2018 wird in monatlichen Abständen die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs von Bangladesch immer wieder verschoben. So auch am 15. April 2019. Angeblich soll nun am 19. Mai entschieden werden, ob der Accord, das Gebäude- und Brandschutzabkommen, das für rund 1600 sichere Exportfabriken gesorgt hat, im Land bestehen bleiben kann.

Die Regierung will die unabhängigen Inspekteure loswerden und behauptet, selber die Fabrikprüfungen durchführen zu können. Das wird allerdings sowohl von internationalen Einkäufern als auch der Clean Clothes Campaign bezweifelt.

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Entlassene Arbeiter innen BD 24 2 2019 copy FEMNETEntlassene Arbeiter*innen fordern ihre Jobs zurück. Foto: @ FEMNET

Schockierende Zahlen melden unsere Partnerorganisationen aus Bangladesch: Über 3.000 Arbeiter*innen werden angeklagt, über 11.000 Arbeiter*innen von 105 Fabriken wurden seit Januar 2019 entlassen. Ihre Namen stehen auf einer schwarzen Liste, nirgendwo finden sie mehr eine Arbeit.

Ihr Verbrechen: Sie protestierten gegen die viel zu geringe Anhebung des monatlichen Mindestlohns auf 8000 Taka (83,- EUR). Die Gewerkschaften hatten das Doppelte (166 Euro) gefordert, immerhin wurde der Mindestlohn seit 5 Jahren nicht angepasst. Für die Mehrheit der Arbeiter*innen erhöht sich der Grundlohn durch die Revision kaum. Von dem neuen Mindestlohn kann kaum eine Familie leben. Weitere Hintergründe finden Sie in unserem Bericht vom 16.01.2019.

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