#WerPasstAuf? Mütter und Kinder in Fabriken Schwangere Arbeiterinnen schuften bis zur totalen Erschöpfung, junge Mütter stehen vor der Wahl: Lassen sie ihre Kleinkinder allein? Schicken sie sie weit weg zu Verwandten? Oder lassen sie die Kleinen in dunklen Fabrikräumen „verwahren“ - ohne Zuwendung, Beschäftigung und nicht selten medikamentös ruhiggestellt? Obwohl Kinderbetreuung am Arbeitsplatz in Indien und Bangladesch gesetzlich vorgeschrieben ist, wird sie in Textilfabriken kaum umgesetzt oder ist unzumutbar. Die Kinder bleiben allein, werden vielleicht von überforderten Geschwistern betreut oder von weit entfernt lebenden Familienangehörigen. Am Ende haben sie kaum Bildungschancen oder werden zur Heimarbeit herangezogen. So schließt sich der Teufelskreis aus mangelnder Bildung, Armut und Ausbeutung. In den Fabriken arbeiten die jungen Frauen unter höchstem Termindruck und menschenunwürdigen Bedingungen, um die vorgegebenen Quoten großer Modemarken zu erfüllen – auch wenn sie schwanger sind. Ohne ausreichenden Mutterschutz und adäquate Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder unter 6 Jahren sind sie zusätzlich extremen Belastungen ausgesetzt. Wir engagieren uns für die Rechte der Mütter und Kinder mit unseren Kita-Projekten in Indien und Bangladesch sowie mit der Kampagne „#WerPasstAuf?“ "Es reicht nicht aus, wenn Kinder in Krippen nur körperlich gut versorgt werden, sie zu essen und zu trinken bekommen. Für eine gesunde Entwicklung benötigen sie unbedingt auch eine gute emotionale Versorgung, Menschen, die mit ihnen im Kontakt sind und sie persönlich ansprechen, denn schon kleine Kinder benötigen für eine gesunde Gehirnentwicklung einen intensiven emotionalen Austausch mit einer Bezugsperson." Prof. Dr. med. Karl Heinz Brisch, Kinder- und Jugendlichenpsychiater und Psychotherapeut Unsere Ziele Mit unseren Partnerorganisationen kämpfen wir dafür, dass Modeunternehmen gemeinsam mit ihren Zulieferern gute Kinderbetreuung für die Arbeiterinnen in Indien und Bangladesch einrichten und die Rechte schwangerer Arbeiterinnen im Rahmen gesetzlicher Vorgaben wahren. Das wollen wir erreichen: Gesetzlich vorgeschriebene Gesundheitsvorsorge und Mutterschutz werden gewährleistet. Textilfabriken schaffen qualifizierte Betreuungseinrichtungen für Kleinkinder. Behörden und Gewerkschaften kontrollieren Fabrik-Krippen effektiver und Qualitätskriterien für Krippen werden fester Bestandteil von Audits. Multi-Stakeholder-Konsultationen etablieren eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Akteuren und fördern die Entwicklung von Best Practices. Fabrikmanagement, Betreuer*innen, Arbeiter*innen und NGOs fordern die Rechte der Frauen und Kinder aktiv ein und wissen sie umzusetzen. Das Thema wird in den Produktionsländern und Deutschland in der Öffentlichkeit breiter wahrgenommen. Jetzt Video mit Youtube -Cookies laden Video laden Unsere Aktivitäten und Maßnahmen Öffentlichkeit aufklären, Unternehmensverantwortung einfordern Um den Druck auf Herstellerfirmen zu erhöhen, begleiteten wir unsere Aufklärungsarbeit mit einer Online-Kampagne: 14.225 Menschen unterschrieben unsere Petition. Aktiv in Deutschland... Betreuungseinrichtungen schaffen, Personal schulen, Vernetzung fördern In Indien und Bangladesch unterstützen wir Partnerorganisationen dabei, die Betreuungssituation für Kinder und den Schutz der Mütter in den Fabriken konkret zu verbessern. Arbeit vor Ort... Projektinformationen - Themenbereich:Rechte von Müttern und Kindern- Land:IndienDeutschland- Partner:Cividep, IndienBCWS, Bangladesch- Projektförderer:Engagement Global Misereor- Projektverantwortliche:Sina Marx- Downloads:FEMNET-Factsheet „Transparenz und Audits in den Fabriken“ (PDF-Datei) FEMNET-Factsheet „Kinderbetreuung und Mutterschutz“ (PDF-Datei) Bedarfsanalyse für Kinderbetreuung in Bangalore, Indien, 2015Die Analyse, die im Rahmen des Kita-Pilotprojektes erstellt wurde, liefert wichtige Hintergrundinformationen zum Thema Kinderbetreuungssituation in indischen Textilfabriken.EnglischDeutschZusammenfassung Bedarfsanalyse zurück