FEMNET-Newsletter Dezember 2021: Unser Jahresrückblick

 

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NEWSLETTER - Dezember 2021
 

FEMNET Xmas 2021© FEMNET

Liebe Freund*innen von FEMNET,

das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir, wie vermutlich auch Sie, blicken zurück. Aber anstatt mit der Bilanz eines weiteren schwierigen Jahres im Auf und Ab der Corona-Pandemie zu beginnen, schauen wir zunächst nach vorne, denn: die derzeitigen politischen Entwicklungen in Deutschland stimmen uns positiv.

Im Koalitionsvertrag der neuen Regierung heißt es: „Gemeinsam mit Gewerkschaften, Unternehmen und Zivilgesellschaft setzen wir uns für faire und formelle Arbeitsbedingungen sowie existenzsichernde Löhne weltweit ein“. Die neue Regierung will ein „wirksames EU-Lieferkettengesetz“ unterstützen und das kürzlich verabschiedete deutsche Lieferkettengesetz soll „unverändert umgesetzt und gegebenenfalls verbessert“ werden. Die Ampelkoalition hat somit Ziele festgelegt, für die sich auch FEMNET im nächsten Jahr einsetzen möchte. Das Engagement für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit der Zivilgesellschaft im Inland soll zudem gestärkt werden. Bildung ist uns ein wichtiges Anliegen und wir hoffen, ab Januar wieder in Präsenz unsere Arbeit in und mit Schulen und Studierenden an Hochschulen aufnehmen zu können.

In der Rückschau können wir einige Erfolge feiern. Im Juni wurde das Lieferkettengesetz beschlossen, für das sich FEMNET seit Jahren stark gemacht hat. Im gleichen Monat wurde unserer Vorstandsvorsitzenden Dr. Gisela Burckhardt das Bundesverdienstkreuz für ihr unermüdliches Engagement für die Textilarbeiter*innen im globalen Süden verliehen. Die FEMNET-Studierendenkonferenz im November gab den Entscheider*innen von morgen einen umfassenden Einblick in die komplexen Herausforderungen der Modeindustrie. Zudem startete unsere Solidaritätskampagne #eintshirtzumleben.

Während Europa 2021 zumindest einige entspanntere Sommermonate erleben konnte, spitzte sich die Lage in den Produktionsländern zu. Im Mai erschütterten uns die Bilder aus Indien, wo Menschen in Autos vor den Krankenhäusern behandelt wurden und vergeblich auf Sauerstoff warteten. Trotz rasanter Ausbreitung der Delta-Variante und nationalen Lockdowns, wurde die Textilproduktion in Bangladesch aufrechterhalten. Die Textilarbeiter*innen in Myanmar leiden seit dem Militärputsch im Februar nicht nur unter der Corona-Krise, sondern auch unter den Repressalien des Militärs.

Das gesamte FEMNET-Team sagt Ihnen daher an dieser Stelle von Herzen DANKE für die wertvolle Unterstützung unserer Arbeit für die Textilarbeiter*innen im globalen Süden. Es ist ein gutes Gefühl, Sie an unserer Seite zu wissen. Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Start ins Jahr 2022.

Eine anregende Lektüre wünscht
das FEMNET-Team

PS: Sie möchten an Weihnachten einem besonderen Menschen eine Freude machen? Dann verschenken Sie etwas Besonderes!

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AUS DEN PRODUKTIONSLÄNDERN

FEMNET-Solidarity with Myanmar © FEMNET

Myanmar: Die Auswirkungen des Militärputsches sind fatal

Die Gräueltaten des Militärs nehmen zu statt ab: Über 1300 Tote, Tausende von Gefangenen in den Gefängnissen, die faktische Regierungschefin Aung San Suu Kyi wurde von den Militärs zu vier Jahren Haft verurteilt. Die Gewerkschaften fordern Unternehmen auf, sich aus dem Land verantwortungsvoll zurückzuziehen, am 10.12. gab es einen „stillen Streik“ im ganzen Land. Im April wurde Gewerkschafterin Myo Aye vom Militär in Myanmar inhaftiert. Seitdem machten wir uns große Sorgen um unsere Freundin. Am 22. Oktober erreichte uns die frohe Botschaft, dass sie freigelassen wurde. Wir sind erleichtert, dass Myo Aye wieder bei ihrer Familie ist! Aber viele andere sind weiterhin in Haft.

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POLITISCHES & KAMPAGNEN

Kampagnenmotiv

Kunst – Ausstellung – Dialog – Mitmachen. Vom Wegwerfen zur Wertschätzung für Mensch & Material

Am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, startete FEMNET die fünfmonatige Solidaritäts- und Bildungskampagne #eintshirtzumleben. Im Zentrum steht das T-Shirt als Symbol für schnelllebige Billigmode. Mit der Kampagne wollen wir betonen, wie wertvoll ein T-Shirt ist – für uns als Träger*innen und für die unbekannte Näher*in. Mit dem Launch der Kampagne startete eine breit angelegte Mitmach-Aktion in den Sozialen Medien: Menschen erzählen mit Selfie-Fotos oder -Videos die Geschichte ihres Lieblings-T-Shirts. Gleichzeitig erzählen Textilarbeiter*innen aus dem Globalen Süden ihre eigene Geschichte. Menschen an beiden Enden der Lieferkette treten in den Dialog.

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Europaeisches Lieferkettengesetz Stern Banner

Brüssel schiebt EU-Lieferkettengesetz auf die lange Bank

Das Lieferkettengesetz für Deutschland ist seit Juni 2021 beschlossen und nimmt deutsche Unternehmen endlich in die Verantwortung. Nun ist ein EU-Lieferkettengesetz der nächste Schritt für den Schutz von Menschenrechten und Umwelt in den Lieferketten. Allerdings kommt es hier seit Monaten zu Verzögerungen. Der ursprünglich für Juni 2021 geplante Entwurf für ein EU-Lieferkettengesetz verschiebt sich damit bereits zum dritten Mal, vermutlich in das Frühjahr 2022.

Die Europäische Koalition für Unternehmensgerechtigkeit und 60 zivilgesellschaftliche Organisationen haben unterdessen einen offenen Brief an die EU-Kommissar*innen und andere politische Entscheidungsträger*innen gerichtet, in dem sie sie auffordern, die künftigen Rechtsvorschriften für Menschenrechte und umweltbezogene Sorgfaltspflichten von Unternehmen geschlechtsspezifisch zu gestalten.

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Zum offenen Brief an die EU-Kommission (PDF-Datei)


Logo des Textilbündnisses

40 Textilbündnis-Unternehmen schließen Probelauf für Lieferkettengesetz ab

Bis 13. Dezember 2021 haben 40 von 55 Mitgliedsunternehmen des Textilbündnisses ihre Berichte zur Umsetzung von menschenrechtlichen sowie umwelt- und korruptionsbezogenen Sorgfaltspflichten veröffentlicht. Obwohl diese Berichte verpflichtend sind, haben große Unternehmen wie H&M, Primark oder Puma noch immer keine Berichte veröffentlicht. Eine erste Durchsicht der bisher online gestellten Berichte offenbart: in Sachen Risikoanalyse und Maßnahmen gibt es bei einigen Unternehmen noch viel zu tun, auch um zukünftigen gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.

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Auch FEMNET veröffentlicht als Bündnismitglied Roadmaps und Review-Berichte:

 

BILDUNGSARBEIT

Studierendenkonferenz digital © S. Kaldonek© S. Kaldonek

Digitale Studierendenkonferenz gibt Entscheider*innen von morgen umfassenden Einblick in die komplexen Herausforderungen der globalen Modeindustrie

Am 4. und 5. November war es wieder so weit: FEMNET lud zum fünften Mal zur Studierendenkonferenz ein. Dieses Jahr digital und unter dem Motto „It’s time to act!“. Die zukünftigen Verantwortlichen einer Branche, die sich in einer tiefen Krise befindet und vor grundlegenden Veränderungen steht, erhielten einen umfassenden Einblick in die komplexen Herausforderungen der globalen Mode- und Textilindustrie. Hauptaugenmerk der Konferenz lag darauf, Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und gemeinsam mit den Studierenden aktiv zu werden.

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Parcour. © froodmat - photocase.de© froodmat - photocase.de

Klima & Klamotten

„Klima & Klamotten“ ist ein Crossmedia-Projekt der LizzyNet Redaktion und FEMNET e.V. für und mit Jugendlichen, die Spaß an Mode und Textilien haben und den Drang verspüren, die Welt nachhaltiger und gerechter zu gestalten. Das Projekt bietet Jugendlichen die Chance zu erfahren, wie sehr unser Kleidungskonsum dem Klima schadet, Alternativen zu Fast Fashion kennenzulernen und auch auszuprobieren. Hierzu werden zukünftig u.a. Stadtrundgänge und Workshops angeboten.

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FAIRE ÖFFENTLICHE BESCHAFFUNG

Handtuch© andresr - istock.com

Sind nachhaltige Textilien teurer? Neue Studie erschienen

Da die aktuelle Datenlage mehr als lückenhaft ist, versucht die Studie „Nachhaltigkeit ist nicht umsonst“, durch die Einbeziehung der Expertise der verschiedenen Akteur*innen die relevanten Faktoren für die Preisbildung bzw. Unterschiede bei der Preisbildung von konventionellen Textilien im Vergleich mit nachhaltigen Textilien herauszuarbeiten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die zentrale Frage nach den Mehrkosten nachhaltiger Textilien nicht eindeutig beantwortet werden kann. Selbst Textilien, die anspruchsvolle Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen, sind teilweise nicht teurer als ihre konventionellen Pendants.

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TIPPS & TERMINE

Veranstaltungen

18.01.2022 – 18:30 Uhr
FairQuatschen in Köln
FEMNET-Aktionstreff


25.-27.03.2022 – ganztags
Aktionstreffen der Kampagne für Saubere Kleidung


Zum Nachhören und -schauen

Video zur FEMNET-Konferenz 2021

„Studierendenkonferenz „It’s time to act!“

 

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FEMNET in Medien und Berichten

01.10.2021
„FEMNET schlägt mit interaktiver Kampagne Brücke zu Frauen am Anfang der textilen Lieferkette“
Auf: bonnsustainabilityportal.de

27.10.2021
„Lieferkettengesetz: Höhere Löhne, faires Gold“
Auf: fr.de

03.12.2021
„FEMNET wird Jahrespartner 2022 der Bundesstadt Bonn“
Auf: bonn.de

08.12.2021
„Textilbündnis bröckelt“
Auf: taz.de

IMPRESSUM

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Vorstand: Dr. Gisela Burckhardt, Christine Pflüger, Dr. Katharina Gahbler, Elke Klemenz, Susanne Schmeier

Redaktion: Aika-Maresa Fischbeck und Dr. Gisela Burckhardt
Verantwortlich im Sinne § 5 TMG: Dr. Gisela Burckhardt

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