Nachrichten aus den Produktionsländern - Nachrichten aus Bangladesch © Lavinia Muth | FEMNET Wie wir Unternehmen an ihre Sorgfaltspflichten erinnern Am 24. April 2013 stürzte das Rana Plaza-Gebäude in Savar, Bangladesch, ein. Über 1.100 Menschen starben, mehr als 2.500 wurden verletzt. Zum ersten Mal blickte die Welt auf die verheerenden Bedingungen in der globalen Modeindustrie – doch nur für einen Moment. Die Missstände bestehen fort. Wie wir sie sichtbar machen und Unternehmen zum Handeln auffordern. Seither hat sich einiges bewegt. Der International Accord etwa hat nachweislich Verbesserungen im Bereich Gebäudesicherheit erzielt. Dennoch haben viele Unternehmen das Abkommen bis heute nicht unterzeichnet. Auch andere gravierende Probleme bestehen fort: prekäre Löhne, unterdrückte Gewerkschaften, geschlechtsspezifische Gewalt. Viele Unternehmen kommen ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht weiterhin nicht nach – sie ignorieren Missstände und ergreifen keine wirksamen Gegenmaßnahmen. Umso wichtiger ist es, dass diese Verstöße öffentlich sichtbar bleiben. Auf der Website textile-incidents.info dokumentieren wir fortlaufend Fälle von Arbeitsrechts- und Umweltverstößen – von Lohnraub über kontaminiertes Trinkwasser in der Nähe von Textilfabriken bis Union Busting. Die Daten stammen aus verschiedenen Quellen, hauptsächlich aus lokalen Newsberichten aber auch etwa von Gewerkschaften, NGOs und Betroffenen vor Ort. Unternehmen werden informiert und zu konkreten Maßnahmen aufgefordert. Die Plattform bietet Filterfunktionen, Fallanalysen und eine interaktive Weltkarte, auf der die jeweiligen Incidents markiert sind. In den einzelnen Fallbeschreibungen wird transparent, welche Unternehmen involviert sind und - sofern bekannt - wie sie reagieren. textile-incidents.info richtet sich an alle: Aktivist*innen, Journalist*innen, Gewerkschaften, das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und an die Marken selbst. Unser Ziel: Missstände sichtbar machen, Verantwortliche benennen und Veränderungen anstoßen. Die Website ist Teil des Projekts „Multi-Akteurs Partnerschaft zur verbesserten Sorgfaltspflichtenumsetzung im Textilsektor über Worker- und Community-based Monitoring“ – ein Gemeinschaftsprojekt der deutschen Organisationen FEMNET, HEJSupport, INKOTA-netzwerk und SÜDWIND mit den bangladeschischen Partnern Bangladesh Institute of Labour Studies (BILS) und Environment and Social Development Organization (ESDO). Weitere Projektpartner sind die WageIndicator Foundation, Mondiaal FNV und die Bangladesh Labour Foundation (BLF). Kategorie: Nachrichten aus Bangladesch zurück