Nachrichten - Bündnis für nachhaltige Textilien

Demonstrierende Gewerkschafterinnen in Bangalore, Indien

© SAVE, Indien

Ratifizierung der ILO Konvention 190 gefordert

Im Rahmen des Textilbündnisses hat FEMNET vorgeschlagen, zum Frauentag am 8. März die Bundesregierung in einem Offenen Brief aufzufordern, endlich die ILO Konvention 190 gegen geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz zu ratifizieren. Insgesamt haben 32 Bündnismitglieder, darunter 17 Unternehmen, einen Brief an Minister Heil (Arbeitsministerium) und Ministerin Schulze (BMZ) unterzeichnet. 

Die ILO Konvention 190 wurde am 21. Juni 2019 verabschiedet. Das internationale Übereinkommen definiert erstmalig sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz, wobei der Arbeitsort weit gefasst ist. Alle Orte, an denen gearbeitet wird, müssen für alle Geschlechter gewaltfrei sein. Hierfür trägt der Arbeitgeber die Verantwortung.

Das Arbeitsministerium hat bisher darauf verwiesen, dass es die ILO Konvention voll unterstütze, eine Ratifizierung aber nur möglich sei, wenn alle EU-Mitgliedstaaten sich dafür aussprechen. Einige Länder wie Polen und Ungarn verweigern sich bisher. Allerdings haben die EU-Länder Italien und Griechenland die ILO Konvention 190 unterzeichnet. Auch ohne einstimmige Entscheidung ist eine Ratifizierung möglich, wie der EuGH am 6.10.2021 bezüglich der Istanbul Konvention entschieden hat.

Wir fordern die Bundesregierung daher auf, endlich aktiv zu werden!

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