Nachrichten - Bündnis für nachhaltige Textilien

Mr. Aloysius, Leiter der NGO SAVE, eröffnet die 2. MSI-Konferenz in Coimbatore, Indien. © FEMNET

Bericht über die Reise zur 2. Jahreskonferenz der MSI Tamil Nadu in Indien, unterstützt von der Bündnisinitiative des Textilbündnisses

Wichtige Fortschritte hat die Multi-Stakeholder-Initiative Tamil Nadu (MSI-TN) in den letzten 1,5 Jahren gemacht – das war deutlich spürbar auf der Konferenz am 6. Februar 2020, die von rund 140 Personen besucht wurde.

In Coimbatore kamen alle Stakeholder zum Dialog zusammen: Vertreter*innen aus Politik und Wirtschaft – insbesondere der zahlreichen Spinnereien in Tamil Nadu – sowie Mitarbeiter*innen von NGOs, Gewerkschaften, Wirtschaftsverbänden und (inter)nationalen Organisationen. Sie alle schilderten ihre Perspektiven auf und ihre Erwartungen an Multi-Stakeholder-Partnerschaften. Gleich zu Beginn betonte Mr. Aloysius, Convener der MSI-TN, Gründer der NGO SAVE und Partner von FEMNET: „Wandel ist möglich und findet statt.“ Besonders erfreulich war die Teilnahme von Regierungsstellen auf Ebene der Distrikte, die für die Überwachung von Arbeitsbedingungen in den Spinnereien und Lebensbedingungen in den Hostels, wo die jungen Mädchen untergebracht sind, zuständig sind.  Zur deutschen Delegation in diesem Jahr gehörten BMZ, KiK, Otto Group, Brands Fashion, FEMNET, TransFair und das Sekretariat des Textilbündnisses.

Die MSI Tamil Nadu ist in vier Distrikten tätig. Hier diskutieren die Mitglieder eines Distrikts den Aktionsplan für 2020. © Gisela Burckhardt, FEMNET | Tamil Nadu, Indien, Februar 2020
Briefing der deutschen Delegation bei SAVE. © Gisela Burckhardt, FEMNET | Tamil Nadu, Indien, Februar 2020
Arbeiterin in einer Spinnerei. © Gisela Burckhardt, FEMNET | Tamil Nadu, Indien, Februar 2020
Arbeiterin in einer Spinnerei. © Gisela Burckhardt, FEMNET | Tamil Nadu, Indien, Februar 2020
Arbeiterin in einer Spinnerei. © Gisela Burckhardt, FEMNET | Tamil Nadu, Indien, Februar 2020
Mitglieder eines Beschwerdekomitees, Wahlen werden durchgeführt, deutsche Delegation beobachtet. © Gisela Burckhardt, FEMNET | Tamil Nadu, Indien, Februar 2020
Mitglieder des Beschwerdekomitees schauen einen Videoclip gegen GBV an. © Gisela Burckhardt, FEMNET | Tamil Nadu, Indien, Februar 2020

In Arbeitsgruppen pro Distrikt (Erode, Tirupur, Dindigul und Coimbatore) wurden die Aktionspläne für das Jahr 2020 diskutiert, die sich auf folgende Themen konzentrieren:

  • Prävention und Abhilfe bei Belästigung von Frauen am Arbeitsplatz
  • Bessere Wohnbedingungen in den Fabrikunterkünften für Frauen
  • Soziale Sicherheit und staatliche Leistungen für Arbeiter*innen
  • Arbeitsrechte zur Förderung nachhaltigen Wachstums

Vor der Konferenz wurde die deutsche Delegation von den Mitarbeiter*innen der MSI TN über den Fortschritt und Probleme bei der Umsetzung informiert. In rund 180 Spinnereien gibt es inzwischen Trainings für die Beschäftigten, bei denen über 15.000 Arbeiter*innen über ihre Rechte aufgeklärt und interne Beschwerdekomitees aufgebaut werden; es ist aber weiterhin schwer, Zugang zu neuen Fabriken zu bekommen. In allen vier Distrikten fanden zu den oben genannten Themen über 40 Treffen statt, an denen die verschiedenen Stakeholder  - Unternehmen, Gewerkschaften, Regierung, NGOs – teilnahmen. Dieser Austausch war für viele neu und führt langfristig zu einer besseren gegenseitigen Verständigung.

Die Delegation besuchte außerdem zwei Spinnereien und konnte mit gewählten Vertreterinnen der Beschwerdekomitees in den Spinnereien sprechen.

Die Bündnisinitiative verfolgt langfristig systemische Verbesserungen der Arbeitsbedingungen insbesondere von jungen Frauen in der Textil- und Bekleidungsindustrie Tamil Nadus mit besonderem Fokus auf Spinnereien. HUGO BOSS, KiK, Otto Group, Tchibo, FEMNET, das BMZ, TransFair und Brands Fashion engagieren sich gemeinsam vor Ort.

Weitere Informationen

Auf der Homepage des Bündnisses für nachhaltige Textilien finden Sie einen ausführlichen Bericht über den Besuch und die Konferenz mit weiteren Fotos.

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