Nachrichten zu unserer Arbeit - Unternehmensverantwortung © BLAST 11. November 2025 Wie eine App Frauen in Bangladeschs Textilfabriken zu ihrem Recht verhilft Bangladesch ist einer der wichtigsten Produktionsstandorte der globalen Modeindustrie – und zugleich ein Ort, an dem Millionen Arbeiter*innen täglich um faire Bedingungen kämpfen müssen. Unser Partner BLAST (Bangladesh Legal Aid and Services Trust) hat eine App entwickelt, die Textilarbeiter*innen einen einfachen Zugang zu Informationen, Beratung und Rechtshilfe ermöglicht. Eine App, die mit den Arbeiter*innen wächst Was als reines Informations-Tool begann, hat sich zu einer lebendigen Plattform entwickelt, die aktiv von den Arbeiter*innen mitgestaltet wird. Mehr als 27.000 Nutzer*innen informieren sich mittlerweile über die Sromik Jigyasha – Workers’ Queries App über ihre Rechte, berechnen Überstunden und Mutterschaftsleistungen, sind bei Konflikten direkt mit dem BLAST Case-Management-System verbunden oder tauschen sich im Community-Chat aus. Die App ist barrierearm, leicht verständlich und für viele Frauen der erste sichere Ort, um Probleme anzusprechen. Selbsthilfegruppen schaffen kollektive Stärke Technischer Zugang allein reicht jedoch nicht aus. Neben der App hat BLAST zwölf Selbsthilfegruppen in vier Distrikten ins Leben gerufen und unterstützt, insbesondere Frauen darin, Missstände anzusprechen, Lösungen einzufordern und sich gegenseitig zu stärken. Bereits in 37 Fabriken (Stand Juni 2025) konnten konkrete Verbesserungen umgesetzt werden – von instandgesetzten Sanitäranlagen über verfügbare Erste-Hilfe-Kästen bis hin zu geregelten Mutterschaftsleistungen. Insgesamt haben über 10.000 Arbeiter*innen direkt davon profitiert. Unterstützung bei der Durchsetzung von Arbeitsrechten durch geschultes Personal Auch im Bereich Rechtshilfe zeigt sich deutliche Wirkung: Das geschulte Personal von BLAST hat seit Projektbeginn über 400 Fälle persönlich begleitet und 2.837 Anfragen (Stand Juni 2025) direkt über die App beantwortet. Viele Frauen erhielten erstmals Lohnnachzahlungen, Mutterschaftsgeld oder Entschädigungen – Leistungen, die ihnen lange vorenthalten wurden. Geschichten hinter den Zahlen In Gazipur konnte eine Arbeiterin dank der App erstmals ihre Mutterschaftsleistungen einfordern, in Narayanganj erwirkte eine Gewerkschafterin die Wiedereinstellung einer Kollegin nach einem Belästigungsvorfall, und in Chattogram setzten Selbsthilfegruppen sauberes Trinkwasser für Hunderte Arbeiter*innen durch – kleine Geschichten, die zeigen, wie konkrete Veränderungen das Leben vieler Frauen unmittelbar verbessern. Diese Entwicklungen zeigen, wie digitale Werkzeuge, rechtliche Aufklärung und gemeinsames Handeln Arbeiter*innen in einer hart umkämpften Branche empowern können. Und sie zeigen, wie viel möglich wird, wenn Frauen Zugang zu Wissen, Austausch und Unterstützung erhalten. Aktuell werben wir für dieses Projekt um Spenden. Jetzt das Projekt 'Rechtshilfe' unterstützen Kategorie: Unternehmensverantwortung