07.10.2014: Mindestlohn in Kambodscha - Gewerkschafterinnen suchen in Deutschland Unterstützung

Demonstration in Kambodscha für einen Mindestlohn von 177$Demonstration in Kambodscha für einen Mindestlohn von 177$Anlässlich des Tags der menschenwürdigen Arbeit fordern FEMNET und die Kampagne für Saubere Kleidung die Bekleidungsunternehmen, die in Kambodscha produzieren lassen, auf, einen gesetzlichen Mindestlohn von 177 US-Dollar öffentlich zu unterstützen.

Am 8. und 9. Oktober sind zwei Gewerkschafterinnen aus Kambodscha zu Gast in Deutschland, um ihren Forderungen zur Erhöhung des Mindestlohns Nachdruck zu verleihen. Zusammen mit FEMNET besuchen sie Modehochschulen, wo sie den Studierenden ihre verzweifelte Lage schildern.

Am 17. September 2014 demonstrierten über 10.000 kambodschanische Arbeiter*innen für eine Erhöhung des Mindestlohns von 100 auf 177 US-Dollar. Am gleichen Tag unterstützten weltweit Tausende von Menschen die Forderungen der kambodschanischen Arbeiter*innen.

Rund 600.000 Arbeiter*innen sind in der Bekleidungsindustrie Kambodschas beschäftigt. Sie nähen für H&M, Zara, Adidas, Puma, Walmart, Levi’s und viele mehr. Die Frauen sind wegen ihres niedrigen Lohns mangelernährt und wegen der ungenügenden Belüftung kommt es immer wieder zu Ohnmachtsanfällen in vielen Fabriken. „Es ist ein Skandal, dass die einkaufenden Unternehmen diese Arbeitsbedingungen in Kauf nehmen. Sie müssen ihre Lieferanten zur Zahlung eines existenzsichernden Lohns und angemessenen Arbeitsbedingungen verpflichten“, sagt Gisela Burckhardt, Vorstandsvorsitzende von FEMNET.

Laut Berechnungen der Asia Floor Wage müsste ein Lohn in Kambodscha bei 360 US Dollar liegen, damit eine Person eine vierköpfige Familie ernähren kann. Die Forderungen der Gewerkschaft nach einem Mindestlohn von 177 US-Dollar sind dagegen bescheiden.

Bitte unterstützen Sie die kambodschanischen Arbeiter*innen und unterzeichnen Sie den Aufruf der Kampagne für Saubere Kleidung!

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