Nachrichten zu unserer Arbeit - Faire öffentliche Beschaffung

© FEMNET I Stefan Klübert

Wenn schon, denn schon - die Stadt Karlsruhe will es wissen

Die Stadt Karlsruhe hat sich schon länger der Nachhaltigkeit verpflichtet. Nach ersten Schritten wurde nun mit Beratung von FEMNET Nägel mit Köpfen gemacht- Anbieter, die kein nachhaltiges Lieferkettenmanagement nachweisen konnten, wurden bei der letzten Ausschreibung für Arbeitskleidung und Sicherheitsschuhe nicht zugelassen.

Bereits 2019 beriet FEMNET das Regierungspräsidium Karlsruhe zu den Möglichkeiten, die Erstausstattungen für Geflüchtete nachhaltig einzukaufen. Nun wagte sich der zentrale Einkauf der Stadt an die nächste Hürde: soziale und ökologische Kriterien sollten in der Ausschreibung eines großen Rahmenvertrages für mehrere Ämter integriert werden. Eingekauft wurde Dienst- und Schutzkleidung sowie Sicherheitsschuhe im Wert von über 1 Million € brutto für drei Jahre. Viele Kommunen bewerten als ersten Schritt solche Anbieter höher, die Nachhaltigkeitskriterien nachweisen können.

Karlsruhe ging direkt einen großen Schritt weiter. Erstmals wurden hier soziale Kriterien nicht mehr nur als „nice to have“ angesehen, sondern verpflichtend in den Eignungskriterien gefordert. Dort, wo es genügend faire Anbieter auf dem Markt gibt, ist nun ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement Grundvoraussetzung für die Teilnahme an einer Ausschreibung. Die Angebote der Anbieter*innen, die hier nichts vorweisen konnten, wurden nicht zugelassen. Wer hingegen in Sachen ökologische Nachhaltigkeit zusätzlich etwas nachweisen konnte, bekam noch einmal Extrapunkte. In den weiteren Losen wurden soziale und ökologische Kriterien im Zuschlag gewertet. In zwei von vier Fällen haben sich auch dort die nachhaltigeren Anbieter durchsetzen können.

Die Ausschreibung hat viel Interesse geweckt.

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In dem Video: Lieferkette im Fokus: Wie soziale Mindeststandards in den Eignungskriterien verankert werden können (30 Min) gibt es einen direkten Einblick in das Vergabeverfahren und nützliche Tipps, wie Eignungskriterien verwendet werden können, um in Vergabeverfahren soziale Mindeststandards einzufordern.

 

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