Besucher*innen vor Ausstellungstafeln im Rautenstrauch-Joest-Museum
© FEMNET | Tina Umlauf

Neue Narrative für die Modewelt – #eintshirtzumleben Kampagnenevent zum Rana Plaza Gedenktag

Ausstellung, Performance, Modenschau und Talk – am Sonntag, 24. April, dem diesjährigen Rana Plaza Gedenktag, fand der Höhepunkt der FEMNET-Kampagne #eintshirtzumleben im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) statt. Das Herzstück des Events war die Ausstellung der 19 T-Shirt Kunstwerke bekannter Künstler*innen, wie Vera Lossau, Lilla von Puttkamer, Pipilotti Rist, Frank Schätzing oder Willi Reiche. Kunst statt Konsum war das Motto der Kampagne und gleichzeitig das Fazit dieses erfolgreichen Eventtages.

„Die Kampagne lässt neue Bilder entstehen, wie Mode sinnhaft sein kann“, sagte Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der Stiftung Umwelt und Entwicklung, in ihrer Eröffnungsrede. „Wir sind alle stark geprägt durch die Bilder der doch sehr finanzstarken Werbung der Modeindustrie. Dagegen kann man nicht nur mit Texten angehen. Da muss man mit Bildern Alternativen schaffen, und das gelingt diesem Projekt.“

Ausstellung im Foyer des Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln. © FEMNET - Tina Umlauf
Christiane Overkamp, Geschäftsführerin der SUE NRW (rechts), im Gespräch mit Dr. Gisela Burckhardt, FEMNET-Vorstandsvorsitzende (links). © FEMNET - Tina Umlauf
Dankesworte an die beteiligten Künstler*innen und Up-Cycler*innen von Dr. Gisela Burckhardt, FEMNET-Vorstandsvorsitzende. © FEMNET - Tina Umlauf
Performance 'The Human Touch' durch Juliet Seger. © FEMNET - Tina Umlauf
Infotafel zur Kampagne #eintshirtzumleben. © FEMNET - Tina Umlauf
Künstlerin Vera Lossau (rechts) im Gespräch mit Sabine Kaldonek, FEMNET-Mitarbeiterin (links). © FEMNET - Tina Umlauf
Talk „Lieferkettengesetz und Sorgfaltspflichten aus Sicht von Zivilgesellschaft und Wirtschaft“ Dr. Gisela Burckhardt, FEMNET Bonn (links), Moderatorin Janine Steeger (Mitte) und Philipp Mayer, Mitgründer des Start-ups Retraced, Düsseldorf (rechts). © FEMNET - Tina Umlauf
Die "flying" Modenschau zeigte faire und nachhaltige Outfits. © FEMNET - Tina Umlauf
 

Diese neuen Narrative entstanden durch die 19 T-Shirt Kunstwerke der beteiligten Künstler*innender, wie Cosima Hawemann, Marcel Odenbach oder Jeannette de Payrebrune, die für die Kampagne aus einem T-Shirt ein individuelles Kunstwerk geschaffen hatten. Themen wie Feminismus, Nachhaltigkeit und Ausbeutung kritisch zu verhandeln und ein Statement für mehr Wertschätzung und Solidarität mit den Näher*innen zu setzen, war für die Künstler*innen die entscheidende Motivation die Kampagne zu unterstützen, so die Kuratorin Catharina von Poser, die durch die Ausstellung führte.

„Die vielen, schrecklichen Bilder der Textilindustrie kennen wir alle. Bei der Kampagne gehen wir von einer anderen Seite an Dinge heran, die uns lieb und teuer sind“, so Kampagnenleiterin Saskia Bellem von FEMNET, die zu Beginn des Abendprogramms ihr persönliches Lieblings T-Shirt dem Publikum präsentierte. Seit Kampagnenstart vergangenen November drehte sich alles um diese Idee: Die Geschichte zum eigenen Favoriten im Schrank zu erzählen und so die Verbindung zwischen Näher*innen und Konsument*innen herzustellen, um mehr Wertschätzung für Mensch und Material zu erzeugen. „Wir sind überzeugt, dass Menschen sich für etwas einsetzen, sobald es ihnen nahegeht“, sagte Bellem.

Die Kunstwerke wurden während des Eventabends fairlost. Ein Los erhielt, wer unter dem Motto „Kunst statt Konsum“ ein selbst upgecyceltes T-Shirt auf der eintshirtzumleben.de-Kampagnenseite eingereicht hatte.

Neben den Künstler*innen und Talkgästen, wie der Vorstandsvorsitzenden von FEMNET, Dr. Gisela Burckhardt, Claudia Lanius oder Ines Imdahl vom Rheingold Salon, verdeutlichte vor allem die positive Resonanz der Besucher*innen den Erfolg des Ansatzes. „Ich liebe es, mich modisch anzuziehen und damit zu spielen. Finde es aber gleichzeitig wichtig, mich nicht nur selbst darin zu präsentieren, sondern auch an die ganzen Menschen zu denken, die dahinterstehen“, so eine Besucherin.

Auch die Stimmen der Näher*innen waren durch die Kampagne deutlich zu hören. Sowohl auf Social Media, als auch am Eventtag selbst wurden ihre persönlichen Geschichten in Form von Videobotschaften gezeigt. „Wir beschäftigen uns mit dem einzelnen Menschen, der oder die unsere Kleidung hergestellt hat. Wir geben der Würde dieses Menschen einen Raum“, so Overkamp.

Die Spuren, die die Näher*innen dabei auf unserer Kleidung hinterlassen, verdeutlichte darüber hinaus die Performance von Juliet Seger, die mit schwarz gefärbten Händen Oberteile im Foyer des Rautenstrauch-Joest-Museums nähte.

Die Kampagne hat einen Dialog zwischen Näher*innen und Endverbraucher*innen initiiert und den Handlungsspielraum der/des Einzelnen aufgezeigt. „Wir ersticken im Überfluss. Mit der Kampagne will FEMNET ein Gegenmodell schaffen“, so die Vorstandsvorsitzende, Dr. Gisela Burckhardt. Und das ist auch gelungen.

Alle Informationen zur Kampagne finden Sie hier auf unserer Homepage, sowie der Kampagnenwebseite eintshirtzumleben.de und auf Instagram, Twitter, Facebook und LinkedIn.

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