Protest junger Frauen von FEMNET vor H&M in Bonn

Szene aus dem Aktionstheater. Foto: © G.Burckhardt/FEMNETSzene aus dem Aktionstheater. Foto: © G.Burckhardt/FEMNETBonn. Mit einem Aktionstheater vor der H&M Filiale in Bonn machen rund zwölf junge Aktivistinnen der Frauenrechtsorganisation FEMNET darauf aufmerksam, dass H&M vor fünf Jahren versprochen hatte, faire Löhne bis spätestens 2018 bei seinen Premium-Lieferanten zu zahlen. Bei umgerechnet 98 Euro im Monat liegt jedoch das tatsächliche, durchschnittliche Nettoeinkommen bei einem H&M-Zulieferer im EU-Mitgliedsland Bulgarien – nicht einmal die Hälfte des gesetzlichen Mindestlohns von 204 Euro. Auch in Bangladesch liegt der Mindestlohn so niedrig, dass die Näherinnen ohne Überstunden nicht überleben können.

Die Bonnerinnen inszenierten ein kreatives Aktionstheater mit Näherinnen, die sich beklagen, weil sie ihre Kinder nicht in die Schule schicken können, weil sie nicht genug Geld  für ihre Familie verdienen. Schließlich greifen sie nach einem Sack Geld als Existenzlohn und skandierten immer wieder: „H&M: Versprochen ist versprochen“ .

Die Aktion ist Teil von bundes- und sogar europaweiten Aktionen der Kampagne für Saubere Kleidung, bei der FEMNET Mitglied ist, um H&M’s gebrochenes Versprechen eines fairen Lohns den Verbraucher*innen bekannt zu machen.

Foto: © FEMNETFoto: © FEMNETAuch H&M-Mitarbeiter*innen in Deutschland und die Gewerkschaft ver.di berichten seit Jahren über Arbeitsdruck, grundlose Entlassungen sowie von Arbeitsverträgen mit geringer Basis-Stundenzahl und zusätzlicher „Arbeit auf Abruf“.

Vor Arbeitsgerichten in Berlin und Leverkusen, Tübingen und Trier mussten sich H&M-Betriebsräte– stets erfolgreich – gegen Kündigungen und Repression des Betriebsrates zur Wehr setzen.

„Das Business Modell von H&M und anderer Fast Fashion-Marken basiert auf der Ausbeutung der Beschäftigten auf verschiedenen Ebenen ihrer Lieferketten. Das muss sich ändern, wir brauchen eine andere Wirtschaftsweise, die der Gesellschaft dient und nicht dem Profitinteressen von Konzernen“, sagt Gisela Burckhardt, Vorstand von FEMNET.

 

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