Aktuelles

Fabrikarbeiterinnen in einer indonesischen Textilfabrik.

© FEMNET

EU-Lieferkettengesetz: Für „großen Wurf“ nicht konsequent genug

Am 23.02.2022 hat die EU ihren Entwurf für ein europaweites Lieferkettengesetz vorgestellt. Das ist ein gutes Signal für die Einhaltung von Menschenrechten und den Klimaschutz entlang globaler Lieferketten. In Bezug auf die Größe der Unternehmen ist der EU-Entwurf ambitionierter als der deutsche. Gleichzeitig fehlen auch hier ausreichende Haftungsreglungen für Unternehmen oder Hinweise auf gendersensible Maßnahmen, um Arbeiter*innen, insbesondere Frauen und Mädchen, vor Ausbeutung und Gewalt zu schützen.

Katja Doerner, Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn

Gemeinsam für Geschlechtergerechtigkeit und nachhaltiges Wirtschaften: Bonner OB Katja Dörner begrüßt Jahrespartnerschaft mit FEMNET

Bonn. Oberbürgermeisterin Katja Dörner hat in einer Videobotschaft dem Bonner Frauenrechtsverein FEMNET zum 15-jährigen Bestehen gratuliert. Seit 2007 setzt sich der Verein, der 2022 Jahrespartner der Stadt Bonn ist, für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Textilarbeiter*innen ein und klärt über die Hintergründe der globalen Bekleidungsindustrie auf.

Blau bemalte Hände mit dem Schriftzug Stop GBV

© FEMNET

Berichte der Unternehmen im Textilbündnis zum Thema "Geschlechtsspezifische Gewalt"

Ende Dezember haben 43 Mitgliedsunternehmen des Textilbündnisses ihre Berichte zur Wahrnehmung ihrer Sorgfaltspflichten in der Lieferkette veröffentlicht. Darin beschreiben sie die bisherigen Maßnahmen sowie zukünftigen Zeile zur Bekämpfung von Gender Based Violence (GBV). Fast alle Unternehmen schätzen das Risiko für GBV grundsätzlich als hoch zwar ein, wenn sie in Asien produzieren lassen, die Maßnahmen fallen aber sehr unterschiedlich aus.

Fabrikhalle in Indonesien

© FEMNET

EU-Lieferkettengesetz: Kommission kündigt Entwurf für Februar an – mehr als 100 Unternehmen fordern Haftungsregel

Über 100 Unternehmen und Investor*innen aus Europa sprechen sich für ein weitreichendes EU-Lieferkettengesetz aus, das auch eine zivilrechtliche Haftung für Unternehmen fordert. Die EU-Kommission wird am 23. Februar dazu beraten.

Junge Frau mit weißem, T-Shirt und Spiegelreflexkamera

© Monica Turlui - pexels.com

Bekannte Künstler*innen spenden Kunstwerke für Nachhaltigkeit und Fairness in der globalen Modeindustrie

Save the Dates:
Di., 01. März 2022: Start Onlinegalerie mit T-Shirt-Kunstwerken
So., 24. April 2022: Ausstellung und Fairlosung im Rautenstrauch-Joest-Museum

Bonn. Die Bonner Frauenrechtsorganisation FEMNET e.V. zeigt ab Dienstag, 01. März 2022 online 17 gespendete Unikat-Kunstwerke namhafter Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland (vorrangig aus Nordrhein-Westfalen). Die Kunstwerke thematisieren das T-Shirt als Symbol für schnelllebige Billigmode und sind Höhepunkt der fünfmonatigen Solidaritäts- und Bildungskampagne #eintshirtzumleben von FEMNET.

© taoonex -pixabay.com

Nachhaltige Textilien im Profisport: Eine Machbarkeitsstudie untersucht die Einkaufspraktiken von Spitzenclubs

Solaranlagen auf dem Stadiondach, weniger Müll mit Mehrweggeschirr, die Bratwurst vom Bio-Bauern um die Ecke - in den letzten Jahren hat das Engagement des Profisports für mehr Nachhaltigkeit stark zugenommen. Maßnahmen zu Einkaufspraktiken und insbesondere zur nachhaltigen Textilbeschaffung sind bisher jedoch rar.

Protestierende Frauen und Männer in Myanmar

© Myanmar now media

Internationale Marken müssen handeln und die Produktion in Myanmar einstellen

Am 1. Februar 2021 putschte das Militär in Myanmar, verhaftete die gewählten Regierungsmitglieder*innen und übernahm die Macht. Vier Tage später begann ein Generalstreik mit zahlreichen Straßenprotesten, der als Bewegung des zivilen Ungehorsams bekannt ist. An vorderster Front die Textilarbeiter*innen Myanmars. Ihr Protest wird bis heute gewaltsam unterdrückt, Gewerkschafter*innen verhaftet und getötet. Internationale Marken müssen handeln und die Produktion in Myanmar einstellen, um das Militärregime zu schwächen.

© froodmat-photocase.de

"Klima & Klamotten" Neues Crossmedia-Projekt für Jugendliche gestartet

Bonn/Köln. Unter dem Titel „Klima & Klamotten“ starten die LizzyNet gGmbH und FEMNET e.V. ein bundesweites Crossmedia- und Bildungsprojekt. Das Vorhaben ermutigt Jugendliche, sich für klimafreundliche Alternativen zu Fast Fashion zu engagieren. Gefördert wird die dreijährige Maßnahme im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums.

© FEMNET I Stefan Klübert

Berlin trägt Fairantwortung

Berlin hat hohe Ansprüche an nachhaltige Kriterien bei öffentlichen Textilausschreibungen. Theoretisch. Doch wie kann das in die Praxis umgesetzt werden? FEMNET begleitete die Stadt Berlin ein Jahr lang bei dem Prozess.

Studierendenprojekt – Begleitpublikation der Konferenz „It’s time to act – Handeln für eine sozial-gerechte Modeindustrie“

Im Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein ist das interdisziplinäre 5. Semesterprojekt fester Bestandteil der Lehre. Im Winter-Semester 2021/22 bekamen die Studierenden den Auftrag, eine Begleitpublikation zur Studierendenkonferenz „It’s time to act – Handeln für eine sozial-gerechte Modeindustrie“ zu gestalten.

© Anna Döking

Vom gläsernen Kunden zur gläsernen Lieferkette: Themenreihe zu Transparenz im Handel erfolgreich beendet

Je länger und komplexer die Lieferkette, desto höher ist in der Regel das Risiko für Missstände und Verstöße. Ein Paradebeispiel dafür sind Textilien: Laut Global Slavery Index gehören Kleidungsstücke zu den importierten Produkten mit dem zweithöchsten Risiko für Menschenrechtsverletzungen innerhalb globaler Lieferketten. Bis ein T-Shirt in den Läden hängt, legt es bis zu 20.000 Kilometer zurück; allein 100 Arbeitsschritte sind für die Produktion nötig. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes hat FEMNET im Jahr 2021 diese Themen in vier verschiedenen Veranstaltungsreihen bearbeitet.

Schutz von Menschenrechten vertagt: Brüssel schiebt EU-Lieferkettengesetz auf die lange Bank – europäische Zivilgesellschaft protestiert bei EU-Kommission

Das Lieferkettengesetz für Deutschland ist seit Juni 2021 beschlossen und nimmt deutsche Unternehmen endlich in die Verantwortung. Nun ist ein EU-Lieferkettengesetz der nächste Schritt für den Schutz von Menschenrechten und Umwelt in den Lieferketten. Allerdings kommt es hier seit Monaten zu Verzögerungen.

„Es ist sehr beunruhigend, dass die Wirtschaftslobby in Brüssel offenbar versucht, Zeit zu gewinnen, um ein EU-Lieferkettengesetz zu verhindern oder aufzuschieben. Nun muss die Ampel-Koalition zeigen, dass es ihr ernst ist, was sie im Koalitionsvertrag versprochen hat. Ein starkes EU-Lieferkettengesetz würde auch den Schutz der Frauenrechte in der Lieferkette der Bekleidungsindustrie verbessern.“ so Gisela Burckhardt, FEMNET-Vorstandsvorsitzende. FEMNET unterstützt daher den offenen Brief der europäischen Lieferketteninitiative an die EU-Kommission.

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