Asia Floor Wage
Die Textilproduktion ist häufig dort ansässig, wo die Löhne besonders niedrig sind. Häufig erzielen die jungen Frauen in den Textilfabriken den einzigen Beitrag zum Familieneinkommen, da ihre Ehemänner oft arbeitslos sind oder ihr Lohn reicht nicht aus, um die Familie zu ernähren; um überleben zu können, müssen die Frauen massive Überstunden machen, da der staatlich festgesetzte Mindestlohn nicht zum Überleben ausreicht.
Die Asia Floor Wage Kampagne setzt sich daher in Asien für existenzsichernde Löhne ein, die in den meisten Ländern ein Vielfaches (3-4 Mal so viel) über dem Mindestlohn liegen. Dabei wird ein Warenkorb sowie weitere Kosten für Miete, Transport, Krankenversicherung, Schulgeld und ein zusätzliches frei verfügbares Einkommen zugrunde gelegt, das die grundlegenden Lebenshaltungskosten abdecken soll. Es wird von drei Konsumeinheiten ausgegangen wie z.B. die Arbeiterin mit Partner und 2 Kindern, die jeweils halbe Konsumeinheiten darstellen oder die Arbeiterin und ihre Eltern.
Da bis zu 90% der Textilarbeiter*innen Frauen sind, spricht die Asia Floor Wage Kampagne hauptsächlich davon, dass der Existenzlohn für die Arbeiterinnen gezahlt werden soll. Das gilt auch, wenn der Partner der Arbeiterin selbst eine Arbeit hat. Es ist unerheblich ob Partner arbeitet oder nicht – der Lohn für die Arbeit soll in jedem Fall ausreichen, sich selbst und zwei weitere Konsumeinheiten finanzieren zu können.