Häufige Fragen zum Rana Plaza Einsturz in Bangladesch

Wurden die Fabrikbesitzer von Rana Plaza verurteilt?

Zwei Jahre nach dem Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch wurden 41 Verantwortliche wegen Mordes angeklagt. Bei dem Einsturz kamen mehr als 1.100 Menschen ums Leben. Unter den Angeklagten ist der Besitzer des Gebäudes, die Eigentümer der 7 Fabriken, die sich im Gebäude befanden sowie zwölf Beamte, die für Sicherheitskontrollen verantwortlich waren. Sollten die Angeklagten wegen Mordes verurteilt werden, droht ihnen die Todesstrafe.

Der Gebäudebesitzer Sohel Rana wurde wenige Tage nach dem Einsturz an der indischen Grenze festgenommen, wo er versuchte sich ins Nachbarland abzusetzen.

Deutsche Konzerne, die von der Fabrik beliefert wurden, zahlten entweder gar nicht (Adler, NKD) oder zu wenig (KiK) in den Entschädigungsfonds für die Opfer und ihre Hinterbliebenen der Rana Plaza Katastrophe.

Wurden finanzielle Entschädigung für die Arbeiter*innen von Rana Plaza gezahlt?

Seit dem Fabrikeinsturz im April 2013 hat die Kampagne für Saubere Kleidung gefordert, dass Marken und Einkäufer Entschädigungen an die Opfer bereitstellen sollen. Über eine Million KonsumentInnen in ganz Europa und weltweit haben sich an den Aktionen beteiligt, damit die Firmen, die in einer der fünf Fabriken im Gebäude von Rana Plaza produzieren ließen, Verantwortung übernehmen. Der öffentliche Druck führte letztlich zu den Einzahlungen in den Fonds. Zum zweiten Jahrestag des Unglücks, am 24. April 2015, fehlten dem Fonds noch 2,4 Mio. US-Dollar, um die benötigten 30 Mio US-Dollar zu erreichen. Der Restbetrag wurde kurz darauf durch eine anonyme Spende in den Fonds eingezahlt. Der Entschädigungsfonds enthält jetzt die vollen 30 Millionen US-Dollar und wird an die Geschädigten ausgezahlt.

Was wurde nach dem tragischen Unfall von Rana Plaza verändert?

Positiv zu vermerken ist die Unterzeichnung eines Brand- und Sicherheitsabkommens (Bangladesh Accord on Fire and Building Safety) durch vornehmlich europäische Unternehmen, die sich dazu verpflichteten, ihre Produzenten in Bangladesch zu nennen. So werden jetzt rund 2000 Fabriken auf ihre Sicherheit hin überprüft und die Ergebnisse dieser Prüfungen werden ins Internet gestellt. Erstmals erfahren so Gewerkschaften, Arbeiter*innen und die interessierte Öffentlichkeit wie die Sicherheitslage in den Fabriken aussieht.

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