Textilbündnis - Gemeinsames Engagement: Bündnisinitiativen

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Säule 2 : Gemeinsames Engagement: Bündnisinitiativen in den Produktionsländern

Neben der individuellen Verantwortung will das Textilbündnis vor Ort auch gemeinsam handeln. Dazu gibt es sogenannte Bündnisinitiativen, die konkrete Maßnahmenpläne in den Produktionsländern vorsehen. Sie werden von mehreren Mitgliedern des Textilbündnisses gemeinsam konzipiert, getragen und umgesetzt und zielen darauf ab, die Arbeitsbedingungen vor Ort zu verbessern, Zulieferer und lokale Akteure einzubinden und dabei Best Practices zu schaffen.

Was sind Bündnisinitiativen des Textilbündnisses?

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Die Bündnisinitiative Tamil Nadu, Südindien

FEMNET hat die erste Bündnisinitiative des Textilbündnisses zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Spinnereien des Südindischen Bundesstaates Tamil Nadu initiiert. Sie startete nach drei Jahren Vorbereitungszeit im Juli 2018 und läuft bis Juni 2020.

Ausbeutung in indischen Spinnereien

Ungefähr 80% der Beschäftigten in den etwa 2000 Spinnereien sind Frauen, darunter auch Minderjährige. Herausforderungen im Hinblick auf Sozialstandards und Arbeitsbedingungen: Ausbeutung über Pauschalverträge, Löhne unterhalb des offiziellen Mindestlohns, exzessive Überstunden, Unterdrückung von Gewerkschaften, und geschlechtsspezifische Gewalt. Zumeist mangelt es nicht an entsprechenden Gesetzen und Vorschriften, sondern an ihrer Einhaltung und Durchsetzung.

Die Bündnisinitiative hat zum Ziel, die Arbeitsbedingungen in der Textil- und Bekleidungsindustrie im südindischen Tamil Nadu systemisch zu verbessern und insbesondere die Situation von Frauen und Mädchen in Spinnereien sozialverträglicher zu machen. In enger Zusammenarbeit mit der indischen Multi-Stakeholder-Initiative Tamil Nadu sollen Veränderungen auf zwei Handlungsfeldern angestoßen werden:

  1. Dialog
  2. Trainings in den Fabriken

 

 

 

 

 

Die Bündnisinitiative zu existenzsichernden Löhnen

Die Verwirklichung existenzsichernder Löhne ist für das Bündnis für nachhaltige Textilien ein zentrales Ziel. Dazu wurde eine Bündnisinitiative Existenzsichernde Löhne ins Leben gerufen, die zunächst in Kambodscha starten soll. Doch bisher gibt es zu wenige deutschen Mitgliedsunternehmen, die bereit sind, die Initiative zu unterstützen.

Damit das Textilbündnis seinen Zielen gerecht wird, fordern wir gemeinsam mit den zivilgesellschaftlichen Mitgliedern von allen Unternehmen im Textilbündnis, ihren Worten Taten folgen zu lassen: Ab 2019 sollten sie konkrete Ziele und Maßnahmen zur Etablierung existenzsichernder Löhne in ihren Zulieferbetrieben verankern. Unternehmen die Bekleidung aus Kambodscha beziehen, sollten der Bündnisinitiative beitreten. Auch alle anderen Unternehmen sind aufgefordert, ihre Einkaufspraktiken zu analysieren und Initiativen in ihren Hauptproduktionsländern zu starten.

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