#GegenModerneSklaverei: Aktiv in Deutschland

Schwere Arbeitsrechtsverletzungen in den Spinnereien

Das Sumangali-System und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen in indischen Spinnereien wurden in der öffentlichen Diskussion um faire Arbeitsbedingungen lange vernachlässigt. Während die Missstände beim Nähen von Kleidung zunehmend Beachtung fanden, wurden die Zustände in vorgelagerten Produktionsstufen nicht ausreichend durchleuchtet und hinterfragt. Mit einer bundesweiten Kampagne #GegenModerneSklaverei setzen wir uns dafür ein, dass die verheerenden Arbeitsbedingungen in den Spinnereien publik werden und haben so den Weg für eine Abschaffung des Sumangali-Systems geebnet.

Kampagnen-Rückblick #GegenModerneSklaverei

 

Cover Studie Moderne Sklaverei 2016Studie über das „Sumangali“-System

Die Studie Die moderne Form der Sklaverei in indischen Spinnereien (PDF-Datei) unserer Partnerorganisation CIVIDEP beleuchtet die brutalen Methoden, die Opfer und das Ausmaß des „Sumangali-“ oder Camp-Labour-Systems. Mit den Ergebnissen konfrontierten wir Entscheidungsträger*innen aus Politik und Wirtschaft, Gewerkschaften und NGOs, Vertreter*innen der Bekleidungsbranche sowie eine breite Öffentlichkeit in Deutschland im Rahmen einer Fachtagung und einer Vortragsreise sowie weiterer Bildungsmaßnahmen und der Pressearbeit.

© FEMNET

Speakers Tour "Die moderne Form der Sklaverei in indischen Spinnereien" im Mai 2016

Vom 9. bis 20. Mai 2016 organisierte FEMNET in Kooperation mit Partnerorganisationen eine bundesweite Vortragsreise mit zwei Expertinnen aus Indien. Die Wissenschaftlerin Dr. Anibel Ferus-Comelo, Autorin der Studie, sowie Mary Viyakula, Mitarbeiterin der FEMNET-Partnerorganisation SAVE (Social Awareness & Voluntary Education) berichteten bei öffentlichen Veranstaltungen in mehreren deutschen Städten über das Sumangali-System und die damit in Verbindung stehenden Menschenrechtsverletzungen.

Fachtagung am 12. Mai 2016. Foto: © FEMNET

Fachtagung für Unternehmen, Gewerkschaften, NGOs zum Thema „Arbeitsbedingungen in Spinnereien in Südindien“

Im Rahmen einer Konferenz von FEMNET und der Kampagne für Saubere Kleidung berieten am 12. Mai 2016 Mitglieder des Textilbündnisses - darunter Unternehmen, NGOs, Gewerkschaften und Vertreter*innen des BMZ - über die brutale Ausbeutung junger Mädchen durch das Sumangali-System. Diskutiert wurde insbesondere ein neuer Ansatz für eine Multistakeholder-Initiative, der von indischen NGOs vorgelegt wurde und eine sektorweite Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie die Beseitigung des Camp-Labour-Systems zum Ziel hat. Er mündete in unserer Bündnisinitiative Tamil Nadu.

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