#GegenGewalt an Näherinnen
Ein großer Teil unserer Mode wird in Bangladesch und Indien produziert - hauptsächlich von Frauen. Für sie ist Gewalt in den Fabriken bitterer Alltag. Misshandlungen und Schläge, sexuelle Belästigung, Beschimpfungen und Drohungen sind an der Tagesordnung. Anlaufstellen gibt es kaum für die Betroffenen, darüber zu sprechen ist tabu.
- physische Misshandlung wie gewalttätige Übergriffe, Körperverletzung, Mord
- sexualisierte Gewalt wie Vergewaltigungen, sexuelle Belästigung, Beschimpfungen
- psychische Gewalt wie Mobbing, Stalking, Nötigung, psychischer Missbrauch, Einschüchterung
- strukturelle Gewalt wie ökonomische/finanzielle Ausbeutung, Verwehrung des Zugangs zu Bildung
Weltweit gehört Gewalt an Frauen und Mädchen zu den am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen. In Ländern wie Indien und Bangladesch ist die Lage dramatisch: 75% der in Studien befragten Textilarbeiterinnen gaben an, sie seien am Arbeitsplatz schon von den zumeist männlichen Vorgesetzten belästigt worden (siehe FWF 2013).
Die Machtstrukturen in den Fabriken spiegeln die niedrige Stellung der Frau in den patriarchalisch geprägten Gesellschaften Indiens und Bangladeschs. Hier sind Frauen den Männern untergeordnet. Sie finden in diesem Umfeld kaum Unterstützung, um sich zu wehren und ihre Situation zu verändern. Sie schweigen aus Scham und Angst vor Jobverlust oder Vergeltung. Gewerkschaften gibt es kaum und geltende Gesetze werden - wenn überhaupt vorhanden - nicht eingehalten. Um gegen geschlechtsspezifische Gewalt anzugehen, braucht es Aktivitäten auf vielen Ebenen. Gemeinsam brechen wir das Schweigen.
Unsere Ziele
Mit unserer Kampagne #GegenGewalt an Textilarbeiterinnen kämpfen wir für menschenwürdige Arbeitsbedingungen der Arbeiter*innen in Indien und Bangladesch - frei von physischer oder seelischer Gewalt. Unsere Aufklärungsarbeit in Deutschland unterstützt die Aktivitäten unserer Partnerorganisationen vor Ort, um Wirtschaft und Politik in die Pflicht zu nehmen. Das wollen wir erreichen:
- Politik, Wirtschaft und die Vertretungen der Arbeiter*innen treten in Dialog und handeln gemeinsam.
- Geschlechtsspezifische Gewalt wird als Problem gesellschaftlich anerkannt; Aufklärungs- und Kampagnenarbeit steigern den Handlungsdruck.
- Frauen vor Ort werden gestärkt: durch Trainings, die Einrichtung von Anlaufstellen, den Zugang zu Rechtsmitteln und Organisationsfreiheit.

Unsere Aktivitäten und Maßnahmen
Ein Zeichen setzen #GegenGewalt
Setzen Sie sich aktiv mit uns #GegenGewalt ein! Sie helfen damit betroffenen Frauen und tragen dazu bei, dass unser Projekt gegen Gewalt an Frauen wirkt. Zeigen Sie sich solidarisch gegen Gewalt an Frauen.
Informieren, aufklären, Tabus brechen
Mit Vortragsreisen, Kampagnenarbeit und Studien fordern wir Öffentlichkeit, Politik und Wirtschaft in Deutschland zum Handeln auf.
Frauen stärken, Strukturen schaffen
Unsere Partnerorganisationen klären Textilarbeiterinnen über ihre Rechte auf und bauen Dialogstrukturen zwischen Politik, Textilunternehmen, Fabrikbesitzern und Gewerkschaften auf.
Auf einen Blick
- - Themenbereich:
- Geschlechtsspezifische Gewalt am Arbeitsplatz
- - Länder:
- - Laufzeit:
- Oktober 2018 – März 2021
- - Partnerorganisationen:
- - Projektförderer:
- - Projektverantwortliche:
- Sina Marx
- - Downloads:
-
- "Stop the Violence - Break the Silence. Gender-based violence in the garment sector of Bangladesh: A study on cases, causes and cures"(2020, Englisch, vollständiger Bericht, PDF)
- "Stop the Violence - Break the Silence. Geschlechtsspezifische Gewalt in der Textilindustrie in Bangladesch"(2020, Deutsch, Kurzfassung, PDF)
- Porträt unseres Projektes #gegenGewalt (PDF-Datei)
- Fact-Sheet Geschlechtsspezifische Gewalt
in der Bekleidungsindustrie (PDF-Datei)